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6 Oberflächenbehandlungen<br />

[ Die Gebrauchseigenschaften von Formgussteilen aus Temperguss können durch eine<br />

vollständige oder teilweise Nachbehandlung der Oberfläche bzw. der oberflächennahen<br />

Schichten wesentlich verbessert werden. Das jeweils anzuwendende Verfahren hängt<br />

dabei von der spezifischen Beanspruchung des Gussteils ab, wobei vor allem die Verbesserung<br />

folgender Eigenschaften angestrebt bzw. erreicht wird:<br />

Verschleißfestigkeit,<br />

Schwingfestigkeit,<br />

Korrosionsbeständigkeit.<br />

Die Erhöhung der Verschleißfestigkeit erfolgt üblicherweise durch Randschichthärten,<br />

wodurch in vielen Fällen auch die Schwingfestigkeit des Bauteils gesteigert wird. Darüber<br />

hinaus kann die Schwingfestigkeit durch eine örtliche Oberflächenverfestigung —<br />

z. B. Festwalzen — angehoben werden. Die Korrosionsbeständigkeit wird durch Aufbringen<br />

von metallischen oder nichtmetallischen Überzügen heraufgesetzt, wodurch<br />

nicht selten zusätzlich das Verschleißverhalten positiv beeinflusst wird.<br />

6.1 Härten<br />

Ein besonderer technischer <strong>und</strong> wirtschaftlicher Vorteil von Temperguss liegt darin, dass<br />

er härtbar ist. Dadurch lassen sich die mechanisch-technologischen Eigenschaften in<br />

weiten Grenzen beeinflussen.<br />

Schon die Erhöhung der Festigkeit durch das Vergüten im Rahmen der „normalen"<br />

Tempergussherstellung steigert gleichzeitig die Härte, was ein verbessertes Verschleißverhalten<br />

zur Folge hat. Werden besondere Anforderungen an die Verschleißeigenschaften<br />

gestellt, so setzt man den Verschleißwiderstand durch eine Oberflächenbehandlung<br />

jener Bereiche herauf, die dem Verschleiß am stärksten ausgesetzt sind.<br />

Technisch wird dies durch Härten der Randschicht durchgeführt, wobei überwiegend<br />

das Flammhärten <strong>und</strong> das Induktionshärten angewendet werden. Ferner sind das Nitrieren,<br />

Carbonitrieren, Einsatzhärten, Borieren, Chromieren <strong>und</strong> Sulfonieren zu nennen. In<br />

jüngerer Zeit sind weitere Verfahren entwickelt worden, wie z. B. das Umschmelzhärten,<br />

das Elektronenstrahlhärten <strong>und</strong> das Laserhärten.<br />

Das Härten steigert den Gebrauchswert von Tempergussteilen erheblich. So können<br />

beispielsweise die zunehmend erhöhten Anforderungen der Automobilindustrie an Umlaufgeschwindigkeit<br />

bzw. Belastbarkeit von bestimmten Bauteilen — Kurbelwellen, Nockenwellen,<br />

Pleuelstangen, Federböcke — nur durch einen verbesserten Verschleißschutz<br />

erfüllt werden. Mit dem Härten wird eine günstige Kombination der Gebrauchseigenschaften<br />

erzielt: harte <strong>und</strong> verschleißfeste Randschicht mit zäher Kernzone.<br />

Bild 51 gibt eine Übersicht über die Verfahren, die bei Werkstücken aus Temperguss<br />

vorzugsweise angewendet werden. Vom Prinzip des Härtens sind dabei zwei verschiedene<br />

Mechanismen gegeben:<br />

Härten durch Martensit- <strong>und</strong>/oder Ledeburitbildung (thermo-physikalischer<br />

Vorgang);<br />

Härten durch von außen zugeführte Legierungselemente (thermochemischer<br />

Vorgang).<br />

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