kostenfreier Download - Konstruieren und Gießen
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Bild 56 - Mit zunehmender Erhitzungszeit steigen Härteannahme <strong>und</strong> Einhärtetiefe beim<br />
Induktionshärten [54]<br />
6.1.2 Thermochemisches Härten<br />
Die thermochemischen Härteverfahren beruhen darauf, dass härtesteigernde Legierungselemente<br />
bei Temperaturen zwischen 500 <strong>und</strong> 900 °C in die Randschicht eines<br />
Werkstücks eindiff<strong>und</strong>ieren. Diese bilden harte, verschleißfeste Verbindungen mit dem<br />
Gr<strong>und</strong>werkstoff Eisen bzw. mit den im Eisen enthaltenen Legierungselementen.<br />
Als Härtungsmittel kommt z. B. Kohlenstoff („Aufkohlung") dann in Betracht, wenn kohlenstoffarme<br />
Werkstoffe eine Abschreckhärtung im Ausgangszustand ausschließen. Die<br />
Randzonen des Werkstücks werden im Einsatz aufgekohlt (Einsatzhärtung) <strong>und</strong> das<br />
Bauteil von der Austenittemperatur (880 bis 900 °C) abgeschreckt. In diesem Falle liegt<br />
eine Martensithärtung vor.<br />
Bei Zufuhr von Stickstoff („Nitrieren") bilden sich harte Stickstoffverbindungen mit dem<br />
Eisen bzw. seinen Legierungselementen [55, 56].<br />
Eine Härtesteigerung der Randschicht ist z. B. auch durch Zufuhr von Bor („Borieren"),<br />
Chrom („Chromieren") oder Schwefel („Sulfonieren") möglich. Diese Verfahren sind<br />
ausgesprochene Sonderbehandlungen <strong>und</strong> nicht so verbreitet wie Aufkohlen <strong>und</strong> Nitrieren.<br />
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