kostenfreier Download - Konstruieren und Gießen
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Mit der Ultraschallprüfung (Bild 47) sind alle eisengusstypischen Fehler auffindbar. Mit<br />
einem Normalprüfkopf sind Fehler mit Volumenausdehnung bestimmbar, mit einem<br />
Winkelprüfkopf werden planare (rissartige) Fehler bestimmt. Besonders wichtig bei der<br />
Ultraschallprüfung ist das Beobachten der Echodynamik, das heißt das Wandern des<br />
Echos auf dem Bildschirm <strong>und</strong> seine gleichzeitige Höhenänderung beim Bewegen des<br />
Prüfkopfes (Bild 48).<br />
Wenn hierdurch Hinweise auf rissähnliche, also gefährliche Fehler gegeben werden,<br />
müssen solche Anzeigen registriert werden, auch wenn die Echohöhe sehr gering ist.<br />
Das Ausmessen der Anzeigenhöhe in seitlicher <strong>und</strong> Tiefenrichtung wird so beschrieben<br />
<strong>und</strong> festgelegt, dass die Wahrscheinlichkeit, die wahre Fehlergröße zu erfassen, sehr<br />
groß ist. Versuche haben das bestätigt [15].<br />
Wichtig für eine einwandfreie Ultraschallprüfung ist ferner qualifiziertes Prüfpersonal <strong>und</strong><br />
eine genaue Prüfanweisung, die die Lage <strong>und</strong> Orientierung zu erwartender Fehler berücksichtigt.<br />
Durchstrahlungsprüfung<br />
Für die Durchstrahlungsprüfung, Bild 49, gilt DIN EN 12681 [16]. Die möglichen Aufnahmeanordnungen,<br />
Strahlenquellen <strong>und</strong> deren Anwendungsbereiche sind beschrieben.<br />
Nach den erforderlichen Prüfbedingungen werden die Prüfklassen A <strong>und</strong> B unterschieden.<br />
Im Allgemeinen ist die Prüfklasse A ausreichend. Die Prüfklasse B gilt nur für<br />
Sonderfälle. Die bei der Durchstrahlungsprüfung erhaltenen Anzeigen sind auf der<br />
Gr<strong>und</strong>lage von ASTM-Bildreihen nach Güteklassen (Level 1 bis 5) eingeteilt.]GS<br />
9 Anwendung in allen Industriezweigen<br />
[Die Tempergusswerkstoffe sind aufgr<strong>und</strong> des Verfahrensablaufs bei der Gussstückfertigung<br />
bevorzugt für die Anwendung in Serien <strong>und</strong> Großserien bestimmt. Herstellungsbedingt<br />
liegt eine Begrenzung hinsichtlich des Stückgewichts — von wenigen Gramm<br />
bis ca. 100 kg — <strong>und</strong> der Wanddicke - über 20 mm sind die Ausnahme — vor.<br />
Durch die zum Herstellungsablauf von Temperguss gehörende Wärme- bzw. Vergütungsbehandlung<br />
werden die Gefügeausbildung <strong>und</strong> davon abhängig die qualitätsbestimmenden<br />
Eigenschaften mit großer Genauigkeit <strong>und</strong> hoher Gleichmäßigkeit eingestellt.<br />
So sind beispielsweise die engen Härtestreubereiche für die spanende Bearbeitung<br />
auf Transferstraßen von besonderer Bedeutung; in Verbindung mit der guten Zerspanbarkeit<br />
auch der Sorten hoher Festigkeit ist dies Basis für eine wirtschaftliche Teilefertigung.<br />
Aufgr<strong>und</strong> seiner Duktilität wird Temperguss überwiegend für solche Bauteile verwendet,<br />
die dynamischen Beanspruchungen - schwingend oder stoßartig — ausgesetzt sind <strong>und</strong><br />
hohen mechanischen Kräften widerstehen müssen. Hierzu zählen unter anderem zahlreiche<br />
Fahrwerks- <strong>und</strong> Lenkungsteile von Kraftfahrzeugen, die dokumentationspflichtige<br />
Sicherheitsbauteile darstellen, wie auch Stell- <strong>und</strong> Befestigungselemente für den Schalungsbau,<br />
die sehr rau gehandhabt werden.<br />
Von einem anderen wichtigen Anwendungsbereich für Temperguss, Fittings <strong>und</strong> Armaturen<br />
für den Rohrleitungsbau, werden außer entsprechenden mechanischen Eigen-<br />
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