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Leitantrag-Wahlprogramm

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<strong>Leitantrag</strong> zum Bundestagswahlprogramm DIE LINKE 2013<br />

Verabschiedet im Parteivorstand am 14.4.2013<br />

Wir fordern, dass die Vergabe von öffentlichen Aufträgen an Mindestlöhne und an die<br />

Einhaltung ortsüblicher Tarifverträge geknüpft wird. Wir setzen uns dafür ein, dass<br />

Tarifverträge wieder in allen Bereichen öffentlicher Vergabe vorgegeben werden<br />

dürfen.<br />

Wenn der Inhaber eines Betriebes wechselt, müssen die bisherigen Tarifverträge<br />

dauerhaft in ihrer jeweils gültigen Fassung unbefristet geschützt bleiben. Tarifflucht<br />

und Lohndumping durch Betriebsübergänge können so verhindert werden.<br />

Gleicher Lohn für gleichwertige Arbeit: Die strukturelle Unterbezahlung von Frauen<br />

muss beendet werden. Ungleiche Bezahlung darf nicht durch unterschiedliche<br />

Beschäftigungsverhältnisse wie zum Beispiel Leiharbeit ermöglicht werden. Die Tarife<br />

in Ost und West müssen angeglichen werden. Gleicher Lohn für gleiche Arbeit und der<br />

gesetzliche Mindestlohn stehen auch Menschen mit Behinderung zu.<br />

Entscheidend ist, dass das Sanktionsregime von Hartz IV – der Zwang zur Aufnahme<br />

jedes noch so mies bezahlten Jobs – beseitigt wird. Es ist nicht nur unsozial, sondern<br />

führt auch zur Erpressbarkeit der Beschäftigten. Die Androhung eines<br />

Arbeitsplatzabbaus ist vor diesem Hintergrund bedrohlicher.<br />

Wer niedrige Löhne kritisiert und, dass Menschen trotz ihrer Erwerbsarbeit arm bleiben oder<br />

werden, darf von Managergehältern und explodierenden Vorstandsgehältern in DAX-<br />

Unternehmen nicht schweigen. Wenn der (meist männliche) Vorstand eines DAX-<br />

Unternehmens im Durchschnitt das 54fache dessen erhält, was seine Angestellten verdienen,<br />

dann ist das nicht mit Leistung zu erklären. Was ist daran gerecht? Wir wollen gemeinsam mit<br />

Vertreterinnen und Vertretern aus Gewerkschaften, Kirchen, Sozialverbänden und<br />

Wissenschaft – selbst verantwortlichen Unternehmen – eine Debatte anstoßen, wie viel<br />

Ungleichheit bei den Einkommen akzeptabel ist und ab wann der Zusammenhalt und die<br />

Demokratie in unserer Gesellschaft darunter leiden.<br />

Wir schlagen vor, dass niemand mehr als 40-mal so viel verdienen sollte wie das<br />

gesellschaftliche Minimum – bei der derzeitigen Verteilung wären das noch knapp eine halbe<br />

Million Euro im Jahr. Wir fordern verbindliche Regeln für alle öffentlichen Unternehmen – die<br />

Begrenzung von Managergehältern bei den Landesbanken kann hier ein Vorbild sein – und<br />

streiten dafür, dass solche Regelungen in allen Unternehmen gelten. Wir fordern die<br />

Mitglieder in Aufsichtsräten auf, überhöhten Gehältern nicht mehr zuzustimmen und auf eine<br />

freiwillige Selbstverpflichtung des Unternehmens hinzuwirken.<br />

Wir fordern zudem ein Ende der steuerlichen Abzugsfähigkeit von Jahresgehältern über<br />

eine halbe Million Euro. Boni und überhöhte Abfindungen wollen wir insgesamt<br />

ausschließen.<br />

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