Leitantrag-Wahlprogramm
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<strong>Leitantrag</strong> zum Bundestagswahlprogramm DIE LINKE 2013<br />
Verabschiedet im Parteivorstand am 14.4.2013<br />
Dam itw ir lebenkönnen,wiewir w ollen<br />
Wie wir unseren Alltag gestalten, wen wir lieben, mit wem wir leben, ob wir uns für oder<br />
gegen Kinder entscheiden: Diese Entscheidungen wollen wir frei von wirtschaftlichen<br />
Zwängen und Sorgen fällen und von Vorstellungen über das, was „normal“ ist.<br />
Die Politik der Regierung hat neue Spaltungen geschaffen und jene vertieft, die mit der<br />
Agenda 2010 entstanden sind. Damit unter anderem mehr Frauen in Erwerbsarbeit kommen,<br />
wurde ein Niedriglohnsektor aufgebaut, in dem (meist) schlecht bezahlte Frauen die Arbeit in<br />
Haushalt und Pflege und die Kindererziehung erledigen.<br />
Die Regierung versucht besonders Besserverdienende zu animieren, Kinder zu bekommen,<br />
statt sozialen Ausgleich zu schaffen und die Bildung für alle Kinder zu verbessern. Für die<br />
Ärmsten ist das Erziehungsgeld faktisch abgeschafft. Die Maßnahmen zielen darauf,<br />
Erwerbstätigkeit und die Leistungsfähigkeit der Wirtschaft zu steigern, die „stille Reserve“ am<br />
Arbeitsmarkt zu mobilisieren – die Kriegsmetaphern sind kein Zufall.<br />
Wir stellen die Menschen mit ihren unterschiedlichen Lebensentwürfen in den Mittelpunkt.<br />
Soziale Gleichheit bedeutet keine Gleichmacherei. Der Staat muss Voraussetzungen und<br />
Rahmenbedingungen schaffen, damit Unterschiedlichkeit nicht mit sozialer Ungleichheit<br />
verknüpft wird. Alle Menschen müssen gleichen Zugang zum gesellschaftlichen Reichtum<br />
haben – damit wir ohne Angst verschieden sein können.<br />
Die Gleichstellung von Frauen, Männern, Transgendern und Intersexuellen allein reicht uns<br />
nicht. Geschlechtergerechte Politik ist Gesellschaftspolitik. Unsere Forderungen erschöpfen<br />
sich nicht darin, dass Frauen den Wettlauf auf die besten Plätze meistern sollen, während<br />
Rassismus, soziale Kämpfe und Umweltkatastrophen unbearbeitet bleiben. Genauso wenig<br />
wollen wir, dass alle Geschlechter Niedriglohnjobs mit gleich mieser Bezahlung ausüben<br />
dürfen. Stärken, wie soziale Kompetenzen aller Geschlechter und der Reichtum an<br />
Fähigkeiten und Fertigkeiten, dürfen nicht nur gewinnbringend in Arbeits- und<br />
Verteilungskämpfen ausgebeutet werden.<br />
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