Leitantrag-Wahlprogramm
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<strong>Leitantrag</strong> zum Bundestagswahlprogramm DIE LINKE 2013<br />
Verabschiedet im Parteivorstand am 14.4.2013<br />
Umfassende Informations- und Auskunftsrechte sollen eingeführt werden.<br />
Gesetzgebung und Regierungshandeln sollen durch Open Data für Bürgerinnen und<br />
Bürger transparent gemacht werden.<br />
Die Oppositionsrechte in Plenen und Ausschüssen in allen Parlamenten wollen wir<br />
stärken. Ausschusssitzungen sollen grundsätzlich öffentlich sein.<br />
Infrastruktur- und Großprojekte wie Stuttgart 21 oder das Endlager in Gorleben haben Kritik<br />
und Protest auf sich gezogen. Entscheidungen der etablierten Politik waren fragwürdig und<br />
zeigten große Defizite in der Demokratie. Es geht nicht allein um Vorabinformation und<br />
Transparenz, sondern um realen Einfluss der Bürgerinnen und Bürger auf ihre<br />
Angelegenheiten vor Ort, in den Ländern und auf bundespolitischer und europäischer Ebene.<br />
Wir wollen verbindliche Bürgerinnen- und Bürgerforen einrichten.<br />
Planfeststellungsverfahren sind so anzulegen, dass allen ausreichend Zeit bleibt, sich<br />
zu informieren, ihre Betroffenheit zu überprüfen und sich zu beteiligen. Eine<br />
Beschleunigung des Planfeststellungsverfahrens zulasten von<br />
Bürgerbeteiligungsverfahren lehnen wir ab.<br />
Ökonomische, ökologische und technische Großprojekte müssen in Bund, Ländern<br />
und Kommunen mit allen Informationen Gegenstand von parlamentarischen<br />
Beratungen sein.<br />
Der Einfluss des Lobbyismus auf die Politik muss zurückgedrängt werden. Korruption<br />
und Bestechung, Vorteilsgewährung, Vorteilsnahme, Intransparenz und<br />
Parteiensponsoring dürfen nicht Mittel der Einflussnahme sein. Gesetze dürfen nicht<br />
von denen geschrieben werden, die von ihnen profitieren. Wir wollen<br />
Abgeordnetenbestechung unter Strafe stellen. Wir wollen ein verbindliches und<br />
transparentes Lobbyregister einführen und treten für ein Beschäftigungsverbot von<br />
Lobbyisten in Bundesministerien und – bei Vollzeitparlamenten – von Abgeordneten<br />
bei Unternehmen und Lobbyorganisationen ein.<br />
Die Nebenverdienste von Abgeordneten sind auf Euro und Cent zu veröffentlichen.<br />
Unternehmensspenden an Parteien sowie das Parteiensponsoring, wie<br />
Unternehmensstände auf Parteitagen, wollen wir verbieten und Spenden von<br />
Privatpersonen auf 25.000 Euro begrenzen.<br />
Wir brauchen eine Demokratisierung der Wirtschaft: In Unternehmen herrschen alles<br />
andere als demokratische Zustände. Mitbestimmungsrechte auf betrieblicher und<br />
Unternehmensebene müssen ausgeweitet, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie die<br />
Gesellschaft am Produktivkapital beteiligt werden. Wir brauchen neue Strukturen –<br />
beispielsweise in Form von Branchenräten –, die den demokratischen Einfluss der<br />
Gesellschaft auf das Wirtschaftsgeschehen garantieren und so eine wirkliche<br />
Vergesellschaftung bestimmter Bereiche möglich machen (vgl. Kapitel IV).<br />
DIE LINKE wirbt für die Idee einer „neuen Solidarität von unten“. Die Demokratisierung der<br />
Demokratie darf nicht dazu führen, den Einfluss sozialer Schichten zu stärken, die durch<br />
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