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Leitantrag-Wahlprogramm

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<strong>Leitantrag</strong> zum Bundestagswahlprogramm DIE LINKE 2013<br />

Verabschiedet im Parteivorstand am 14.4.2013<br />

Industriepolitikfür dieZukunft:ändern,waswir w ieproduzieren<br />

Die Orientierung auf Shareholder-Interessen hat sich auch in den Unternehmensstrategien<br />

der Industrie durchgesetzt. Produkt- und Marktstrategien fragen kaum nach gesellschaftlicher<br />

Nützlichkeit und ökologischer Verträglichkeit. So reduzieren Wirtschaftskonzerne selbst im<br />

Aufschwung nachhaltige Investitionen und Forschungsausgaben. Sie greifen ihre<br />

Eigenkapitalbasis an, nur um den Anteilseignern möglichst hohe Gewinne auszuschütten.<br />

Produkte und Dienstleistungen, die dringend benötigt werden, aber kurzfristig nicht rentabel<br />

sind, werden nicht entwickelt. Wir wollen deshalb eine aktive staatliche Industriepolitik, die<br />

nicht weiter auf Kostensenkung, Arbeitsplatzabbau und Verdrängungskonkurrenz setzt,<br />

sondern dem Gemeinwohl verpflichtet ist.<br />

Es reicht nicht, auf regenerative Energien umzusteigen: Der Ausstoß von Schadstoffen und<br />

Treibhausgasen muss insgesamt sinken, auch der Verbrauch von Ressourcen und Energie<br />

muss global bis Mitte des Jahrhunderts mehr als halbiert werden. Wir wollen eine alternative<br />

Produktion voranbringen. Eine neue Industriepolitik muss sich folgende Ziele setzen: eine<br />

stärkere Konzentration auf den Binnenmarkt, gute Arbeitsplätze anbieten, Voraussetzungen<br />

für ein gutes Leben schaffen. DIE LINKE kämpft für eine sozial-ökologische Transformation<br />

unserer Gesellschaft. Ohne die Verbesserung der öffentlichen Finanzen, ein sozialökologisches<br />

Investitionsprogramm und die Organisation von gerechten Übergängen wird der<br />

Umbau nicht gelingen.<br />

Für diesen Umbau der Industrie brauchen wir verbindliche ökologische Zielvorgaben<br />

und mehrjährige Stufenpläne. Ein Instrumentenmix aus Anreizen, Geboten, Verboten<br />

und Transparenz soll die Schonung von Ressourcen belohnen und deren<br />

Verschwendung bestrafen bzw. unterbinden. Zur Abfallvermeidung und für mehr<br />

Verbraucherschutz sind Garantie- und Gewährleistungspflichten zu verlängern und<br />

Sollbruchstellen gesetzlich zu verbieten. So können Produkte länger halten bzw.<br />

repariert statt weggeworfen werden.<br />

Unternehmen sollten künftig für mehr Produktgruppen als bislang die sogenannte<br />

Produktverantwortung für den gesamten Lebenszyklus ihres Produktes übernehmen<br />

müssen. Firmen müssen dann Produkte nach ihrer Lebensdauer zurücknehmen und<br />

einer Verwertung zuführen.<br />

Unternehmen müssen verpflichtet werden, sinnvolle Energie- und<br />

Rohstoffmanagementsysteme zu unterhalten und deren Ergebnisse öffentlich<br />

zugänglich zu bilanzieren.<br />

Wir wollen Unternehmen verpflichten, Umweltdaten und Sozialstandards offenzulegen,<br />

und sie externen Kontrollen unterwerfen. Auch Aktivitäten von Tochterfirmen,<br />

Zulieferer oder Auftragsfertiger müssen einbezogen werden. Für die Kontrolle, ob<br />

Vorschriften und Vorgaben eingehalten werden, brauchen wir mehr Mitspracherechte<br />

der Bürgerinnen und Bürger sowie personell und fachlich gut ausgestattete<br />

Umweltbehörden.<br />

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