Leitantrag-Wahlprogramm
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<strong>Leitantrag</strong> zum Bundestagswahlprogramm DIE LINKE 2013<br />
Verabschiedet im Parteivorstand am 14.4.2013<br />
und Familienleben vereinbaren können. Gleichzeitig müssen in diesen Einrichtungen<br />
die Standards guter Arbeit realisiert werden. Werden die Dienstleistungen ausgebaut,<br />
dann muss auch das Fachpersonal aufgestockt werden.<br />
DIE LINKE unterstützt Arbeitszeitmodelle, die es Müttern und Vätern ermöglichen, ihren Beruf<br />
mit Familie und Privatleben unter einen Hut zu bringen. Statt einer Flexibilisierung von<br />
Arbeitszeit, die sich lediglich an den betrieblichen Erfordernissen orientiert, brauchen die<br />
Beschäftigten mehr Zeitautonomie. Die Arbeitszeit ist so zu gestalten, dass alle die<br />
Möglichkeit haben, Beruf, Familie, Freizeit und Engagement in ihren Alltag zu integrieren. Um<br />
diesem Ziel im Rahmen einer kürzeren Vollzeit für alle näherzukommen, ist die Umverteilung<br />
der vorhandenen Erwerbsarbeit über den Weg der kollektiven Arbeitszeitverkürzung bei<br />
vollem Lohnausgleich notwendig sowie eine Diskussion über die Verteilung der Arbeit<br />
zwischen den Geschlechtern.<br />
Eltern brauchen als Beschäftigte mehr Rechte, um trotz Erwerbsarbeit genug Zeit für<br />
ihre Familie zu haben. Das individuelle Recht auf Teilzeitarbeit muss uneingeschränkt<br />
gelten und ein Rückkehrrecht auf Vollzeitarbeit eingeführt werden. Für Eltern wird ein<br />
besonderer Kündigungsschutz eingeführt, der bis zur Vollendung des sechsten<br />
Lebensjahres des Kindes gilt.<br />
Der Wiedereinstieg in den Beruf nach einer schwangerschafts- und<br />
erziehungsbedingten Pause muss durch kostenfreie Weiterbildungsangebote<br />
erleichtert werden.<br />
DIE LINKE fordert einen flexiblen Elterngeldanspruch von 12 Monaten pro Elternteil<br />
(bzw. von 24 Monaten für Alleinerziehende) anstatt Herdprämien wie das<br />
Betreuungsgeld. Das Elterngeld soll zu einem sozial ausgestalteten Elterngeldkonto<br />
weiterentwickelt werden. Elterngeld soll auch in Teilabschnitten von mindestens zwei<br />
Monaten bis zur Vollendung des siebten Lebensjahres des Kindes genommen werden<br />
können und gleichzeitig von beiden Elternteilen. So wird eine möglichst gleiche<br />
Aufteilung der Erwerbs- und auch der Erziehungsarbeit zwischen den Eltern<br />
begünstigt. Väter sind dabei zu unterstützen, sich mehr um ihre Kinder zu kümmern.<br />
Elterngeld steht allen Eltern zu und darf nicht auf andere Transferleistungen wie Hartz<br />
IV angerechnet werden.<br />
Alleinerziehende benötigen mehr Unterstützung, um ins Berufsleben zurückzukehren<br />
sowie gegebenenfalls eine Ausbildung absolvieren zu können. Die Förderung muss<br />
ausgebaut werden.<br />
Fast jedes fünfte Kind ist von Armut betroffen – für eine so reiche Gesellschaft wie unsere<br />
eine Schande und für jedes betroffene Kind eine Katastrophe. DIE LINKE will Kindern und<br />
Jugendlichen ermöglichen, frei von Armut und Ausgrenzung aufzuwachsen. Es bedarf einer<br />
Politik, die Kinder und Jugendliche als eigenständige Bevölkerungsgruppe mit eigenen<br />
Rechten und eigenem Anspruch auf Teilhabe an den gesellschaftlichen Ressourcen<br />
behandelt. Die Rechte der Kinder sollen gesondert ins Grundgesetz aufgenommen werden.<br />
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