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Leitantrag-Wahlprogramm

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<strong>Leitantrag</strong> zum Bundestagswahlprogramm DIE LINKE 2013<br />

Verabschiedet im Parteivorstand am 14.4.2013<br />

den Einrichtungen und Unternehmen direkt beteiligt werden.<br />

Öffentliches Eigentum zu privatisieren, bedeutet den Verlust an Transparenz, öffentlicher<br />

Einflussnahme und Mitentscheidung an der Entwicklung kommunaler Dienstleistungen sowie<br />

an öffentlicher Kontrolle. Nur öffentliche Unternehmen und öffentliches Eigentum bieten die<br />

Chance einer demokratischen Kontrolle und Mitbestimmung durch Bürgerinnen und Bürger<br />

sowie Beschäftigte. Öffentliches Eigentum und Bürgerbeteiligung gehören zusammen.<br />

Bürgerinnen und Bürger sind von Anfang an in kommunale Entscheidungen einzubeziehen. Es<br />

muss öffentlich diskutiert werden, welche Aufgaben und Angebote in öffentlicher<br />

Verantwortung erledigt und hergestellt werden.<br />

Eine Demokratie funktioniert nur, wenn sie die Ziele demokratischer Mehrheiten auch<br />

gegenüber wirtschaftlicher Macht durchsetzen kann. Den Unternehmen müssen die Ziele des<br />

Wirtschaftens und ein klar definierter Handlungsrahmen durch die Parlamente vorgegeben<br />

werden. Deshalb treten wir für eine neue Wirtschafts- und Sozialordnung ein. Der<br />

Finanzsektor muss demokratisch kontrolliert werden. In Zukunft sollen alle Banken dem<br />

Gemeinwohl dienen. Deshalb ist es geboten, die privaten Großbanken zu vergesellschaften.<br />

Denn gerade sie sind es, die mit ihrer Macht Staaten erpressen und gegeneinander<br />

ausspielen. Das Thema Wirtschaftsdemokratie gehört ebenso auf die Tagesordnung. Wer den<br />

Unternehmen und den Finanzfonds freie Hand lässt, verhindert Demokratie. Genau dies<br />

erleben wir jetzt täglich. Jedes einzelne Unternehmen muss bei seinen Entscheidungen der<br />

Sozialpflichtigkeit des Eigentums gerecht werden.<br />

Wir wollen private Banken vergesellschaften, den Finanzsektor öffentlicher Kontrolle<br />

unterwerfen und strikt regulieren, den privaten Bankensektor in die öffentliche Hand<br />

überführen und – entsprechend den Sparkassen – auf das Gemeinwohl verpflichten (vgl.<br />

Kapitel II).<br />

Die Wirtschaft wollen wir demokratisieren: Belegschaften sollen sich an den großen<br />

Unternehmen beteiligen können; staatliche Hilfen werden nur im Tausch gegen<br />

entsprechende Eigentumsanteile der öffentlichen Hand und der Belegschaften vergeben;<br />

Verstaatlichungen oder Teilverstaatlichungen sind mit demokratischer Kontrolle und mehr<br />

Mitbestimmung zu verbinden. Um solidarische Ökonomie zu unterstützen, müssen<br />

Genossenschaften stärker gefördert werden, auch mit dem Instrument der<br />

Arbeitsmarktpolitik.<br />

In verschiedenen sozialen Bewegungen, besonders im globalen Süden, hat sich das Konzept<br />

der „Commons“, der Gemeingüter, verbreitet. Freie Software, die nicht für den Markt<br />

entwickelt und verbreitet wird, hat diese Diskussion weiter befördert: Computer, Internet,<br />

Digitalisierung spielen im Leben von immer mehr Menschen eine große Rolle. „Commons“<br />

meint häufig „Ressourcen“ wie Land, Wohnen, Wasser, auch nicht materielle Güter wie<br />

Wissen und Information. Im Vordergrund steht, dass die Güter gemeinschaftlich genutzt<br />

werden. Sie werden nicht besessen und nicht im freien Wettbewerb (auf)gebraucht – und wie<br />

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