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Leitantrag-Wahlprogramm

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<strong>Leitantrag</strong> zum Bundestagswahlprogramm DIE LINKE 2013<br />

Verabschiedet im Parteivorstand am 14.4.2013<br />

einem demokratischen Europa nicht vereinbar. DIE LINKE lehnt den Vertrag von Lissabon ab<br />

und fordert eine grundlegende Veränderung der vertraglichen Grundlagen der EU, um die<br />

Voraussetzungen für ein soziales, demokratisches und friedliches Europa zu schaffen.<br />

Die Krise in Europa ist auch Ergebnis einer falsch ausgerichteten Konzeption der<br />

Europäischen Union. Der Schwerpunkt lag von Beginn an auf einer Wirtschafts- und<br />

Währungsunion, einer Freizügigkeit des Kapitals und der Wettbewerbsvorteile der<br />

wirtschaftlich starken Länder. In der Vergangenheit sind Versuche gescheitert, gemeinsame<br />

soziale Standards oder Korridore zu definieren. Gleichzeitig werden auf der europäischen<br />

Ebene vermehrt Entscheidungen getroffen, die die Handlungsspielräume für<br />

nationalstaatliche Politik verringern. Für DIE LINKE stellt sich keine Entscheidung für oder<br />

gegen das eine oder andere – wir müssen sowohl in Europa als auch in Deutschland um gute<br />

soziale Standards ringen.<br />

Auch wenn die Europäische Währungsunion große Konstruktionsfehler enthält, tritt DIE LINKE<br />

nicht für ein Ende des Euro ein. Ganz im Gegenteil, die Währungsunion muss vom Kopf auf die<br />

Füße gestellt und neu ausgerichtet werden, damit sie nicht die Spaltungen vertieft, sondern<br />

die Ungleichheiten überbrücken hilft und eine friedliche und fruchtbare Zusammenarbeit in<br />

Europa befördert. Dazu müssen in Zukunft die Wirtschafts-, Fiskal,- Steuer-, Sozial- und<br />

Arbeitsmarktpolitiken der Euro-Mitgliedsländer enger abgestimmt und der heute<br />

vorherrschende Wettbewerb durch Steuer-, Sozial- und Lohndumping unterbunden werden.<br />

Mittels einer Europäischen Ausgleichsunion müssen die Euro-Staaten auf das Ziel<br />

ausgeglichener Handelsströme verpflichtet werden, bei dem nicht primär Länder mit hohen<br />

Lohnzuwächsen bestraft, sondern Länder mit zu niedrigen Lohnzuwächsen und abgesenkten<br />

Sozialstandards (Stichwort Agenda 2010 und Rente mit 67) wie insbesondere Deutschland zu<br />

höheren Lohn- und Sozialstandards aufgefordert werden. In Deutschland ist ein<br />

Strukturwandel erforderlich, der von der Exportorientierung hin zu einer deutlichen Stärkung<br />

der Binnenwirtschaft mit gut abgesicherten und vergüteten Arbeitsplätzen umsteuert. Ein<br />

solcher Wandel, der der großen Mehrheit der Beschäftigten und Erwerbslosen in Deutschland<br />

deutlich zugutekommen würde, wäre zugleich der beste Beitrag für eine Entschärfung der<br />

Euro-Krise, denn höhere Löhne und Sozialleistungen in Deutschland reduzieren den Druck zu<br />

Sozial- und Lohnkürzungen in den anderen Euro-Ländern.<br />

DIE LINKE steht für einen Neuanfang in Europa und einen grundlegenden Politikwechsel der<br />

Europäischen Union. In der EU wird Wettbewerb kontrolliert – wir wollen, dass die Einhaltung<br />

von sozialen Vorschriften EU-weit überprüft und Verstöße dagegen geahndet werden.<br />

Wir wollen, dass Lohndumping in der EU abgeschafft wird. Lohn-, Steuer- und<br />

Sozialpolitik müssen in diesem Sinne aufeinander abgestimmt werden.<br />

Um mit dem finanzgetriebenen Kapitalismus zu brechen, bedarf es eines Neuanfangs<br />

in eine demokratisch kontrollierte wirtschaftliche Entwicklung.<br />

DIE LINKE fordert ein Investitionsprogramm, das vor allem auf Entwicklung im Bereich<br />

öffentlicher und sozialer Dienstleistungen und sozial-ökologische Konversion setzt.<br />

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