Leitantrag-Wahlprogramm
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<strong>Leitantrag</strong> zum Bundestagswahlprogramm DIE LINKE 2013<br />
Verabschiedet im Parteivorstand am 14.4.2013<br />
SozialeG erech tig keitw eltw eit<br />
Die Schere zwischen Arm und Reich geht nicht nur in Deutschland immer weiter auseinander.<br />
Weltweit hungern über eine Milliarde Menschen, mehr als zwei Milliarden leben von weniger<br />
als zwei Dollar am Tag. Dagegen werden die wenigen Reichen immer reicher.<br />
Gerechtigkeit in den internationalen Handels- und Wirtschaftsbeziehungen ist deshalb eine<br />
direkte Vorbeugung vor Armut, Gewalt und Krieg. Wir wollen die ungerechten weltweiten<br />
Handels- und Wirtschaftsbeziehungen so verändern, dass reale Entwicklungschancen für die<br />
Menschen entstehen. Die deutsche und europäische „Entwicklungshilfe“ ist oftmals an<br />
erpresserische Strukturreformen geknüpft und untergräbt somit eigenständige Entwicklung.<br />
Deshalb setzen wir uns für eine Neuausrichtung der Entwicklungszusammenarbeit ein, die auf<br />
die Interessen und Bedürfnisse der Betroffenen in den Ländern des Südens ausgerichtet ist.<br />
Ein sparsamer Umgang mit knappen Ressourcen und die Umstellung auf erneuerbare<br />
Alternativen hier in Deutschland ist auch eine Frage globaler Gerechtigkeit – und trägt dazu<br />
bei, Ressourcenkonflikte zu vermeiden. Die Herausforderungen, die der Klimawandel für<br />
Landwirtschaft, Wasserressourcen und Lebensräume hat, müssen solidarisch und global<br />
gelöst werden. Die, die am stärksten unter den Folgen leiden, benötigen besondere<br />
Unterstützung. Die Klimafinanztransfers Deutschlands sollen bis 2020 auf sieben Milliarden<br />
Euro jährlich ansteigen und zusätzlich zur bestehenden Entwicklungszusammenarbeit<br />
bereitgestellt werden.<br />
Wirtschaftspartnerschaftsabkommen, die regionale Wirtschaftsbündnisse unterlaufen oder<br />
gefährden, müssen beendet werden. Dasselbe gilt für Freihandelsabkommen. Es dürfen nicht<br />
länger neoliberale Strukturanpassungen erzwungen werden. Die internationalen Finanzmärkte<br />
müssen reguliert und insbesondere Spekulationen mit Nahrungsmitteln unterbunden werden.<br />
Land- und forstwirtschaftliche Produkte dürfen nur eingeführt werden, wenn sie<br />
nachweislich fair, nachhaltig sowie unter Berücksichtigung der europäischen<br />
Vorgaben des Verbraucherschutzes produziert wurden. Dazu sind Zertifizierungs- und<br />
Kontrollkriterien zu entwickeln. Der Import von Agro-Sprit muss verboten werden, weil<br />
er die Ernährung der Menschen und die biologische Vielfalt im globalen Süden<br />
gefährdet. Aus diesem Grunde ist auch die Aneignung von großen Landflächen in<br />
ärmeren Ländern zu unterbinden. Eine hohe Eigenversorgung der landwirtschaftlichen<br />
Erzeugung auf nationaler und europäischer Ebene durch optimale Nutzung der<br />
natürlichen, ökonomischen und personellen Ressourcen sehen wir als unseren<br />
solidarischen Beitrag zur Lösung der Welternährungsprobleme.<br />
Die deutschen Gelder für Entwicklungszusammenarbeit müssen endlich auf die<br />
international zugesagten 0,7 Prozent des Bruttoinlandsproduktes angehoben werden.<br />
Wir setzen uns gemeinsam mit sozialen Bewegungen und Gewerkschaften für Abkommen der<br />
EU ein, die tatsächlich eine Entwicklung ermöglichen und fördern; die gerechten,<br />
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