Download - VEN Verein zur Erhaltung der Nutzpflanzenvielfalt
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Art. 2.2.: "A cultivar is a taxon that has been selected for a particular attribute or combination of<br />
attributes, and that is clearly distinct, uniform and stable in its characteristics and that, when<br />
propagated by appropriate means, retains those characteristics." 28<br />
Der älteren, nicht mehr gültigen Definition von culitvar im ICNCP von 1980<br />
Art. 10: "The international term cultivar denotes an assemblage of cultivated plants which is<br />
clearly distinguished by any characters (morphological, physiological, cytological, chemical, or<br />
others), and which, when reproduced (sexually or asexually), retains its distinguishing characters."<br />
29<br />
hatte <strong>der</strong> Begriff <strong>der</strong> Uniformität noch gefehlt. Er stammt aus dem Bedingungskatalog <strong>der</strong><br />
amtlichen Sortenprüfungen, die feststellen, ob eine neue Sorte unterscheidbar (distinct - D)<br />
von allen an<strong>der</strong>en zugelassenen Sorten, homogen (uniform - U) und beständig (stable - S) in<br />
Bezug auf die Merkmale des Tests ist (DUS-Bedingung). Dieser Bedingungskatalog ist in<br />
<strong>der</strong> International Convention for the Protection of New Varieties of Plants (UPOV-Übereinkommen)<br />
definiert, <strong>der</strong> - Stand vom 24. Oktober 2002 - 51 Staaten beigetreten sind 30 und<br />
die in ihrer aktuellen Fassung "Sorte" definiert 31 :<br />
"’Sorte’ bedeutet eine pflanzliche Gesamtheit innerhalb eines einzigen botanischen Taxons <strong>der</strong><br />
untersten bekannten Rangstufe, die, unabhängig davon, ob sie voll den Voraussetzungen für die<br />
Erteilung eines Züchterrechts entspricht,<br />
− durch die sich aus einem bestimmten Genotyp o<strong>der</strong> einer bestimmten Kombination von<br />
Genotypen ergebende Ausprägung <strong>der</strong> Merkmale definiert werden kann,<br />
− zumindest durch die Ausprägung eines <strong>der</strong> erwähnten Merkmale von je<strong>der</strong> an<strong>der</strong>en pflanzlichen<br />
Gesamtheit unterschieden werden kann und<br />
− in Anbetracht ihrer Eignung, unverän<strong>der</strong>t vermehrt zu werden, als Einheit angesehen werden<br />
kann."<br />
In <strong>der</strong> allgemeinen Einführung zu den Prüfungsrichtlinien heißt es dann noch einmal knapper<br />
32 :<br />
"In allen Akten des UPOV-Übereinkommens wurde festgestellt, daß eine Sorte durch ihre<br />
Merkmale definiert wird und diese Merkmale daher die Grundlage bilden, auf <strong>der</strong> eine Sorte auf<br />
DUS geprüft werden kann" - o<strong>der</strong>:<br />
"Neben ihrer Verwendung <strong>zur</strong> Definition einer Sorte bilden die Merkmale die Grundlage für die<br />
Prüfung <strong>der</strong> Unterscheidbarkeit, <strong>der</strong> Homogenität und <strong>der</strong> Beständigkeit".<br />
Mir kommt es bei diesen Zitaten darauf an, dass <strong>der</strong> Sortenbegriff in beiden Regelwerken<br />
pur merkmalsorientiert definiert wird - und ich werde später noch zu begründen versuchen,<br />
warum dies auch <strong>der</strong> Fall sein muss (s. S. 34f).<br />
Nun ist die Rückverlängerung des <strong>der</strong>zeit gültigen Sortenbegriffs nicht einfach unproblematisch,<br />
weil sie einen möglichen begriffsgeschichtlichen Wandel nicht ins Kalkül zieht. Weil<br />
<strong>der</strong> Sortenbegriff selbst aber jung ist (s. Anhang), steht das Arbeitsmittel <strong>der</strong> begriffsgeschichtlichen<br />
Rekonstruktion <strong>zur</strong> Klärung von Begriffs-Umfang und Begriffs-Inhalt für ältere<br />
Zeiten nicht <strong>zur</strong> Verfügung - und es ist sehr zweifelhaft, ob es für die hier angezielten<br />
Zwecke genügen würde. Wenn es aber mein Ziel ist, Sortengeschichte ins 19. Jahrhun<strong>der</strong>t<br />
hinein und tiefer hinab zu treiben, dann sehe ich keinen an<strong>der</strong>en Ausweg aus dieser Situation<br />
als eine operationale Definition des Sortenbegriffs. Sorte ist dann genau das, was die<br />
Durchführung einer Sortenbeschreibung umreißt. Die Operation <strong>der</strong> Sortenbeschreibung,<br />
d.h. die Feststellung, was und was nicht eine vorschriftsmäßige Durchführung einer Sortenbeschreibung<br />
ist, ist dabei genau das, was über die Zeit variiert. Das wie<strong>der</strong>um heißt, dass<br />
28 TREHANE et al. 1995.<br />
29 BRICKELL et al. 1980.<br />
30 s. http://www.wipo.org/treaties/documents/english/pdf/x-upov.pdf o<strong>der</strong> http://www.upov.int/eng/ratif<br />
/pdf/ratifmem.pdf (zuletzt benutzt: 28.11.2002).<br />
31 UPOV 1991: Artikel 1, Nummer VI (Originalfassung englisch, dt. nach: http://www.upov.int/tgrom/introd-g.html;<br />
zuletzt benutzt: 28.11.2002). In <strong>der</strong> Version <strong>der</strong> Gründungsakte von 1961 s. Artikel 2<br />
(2) mit Verweis auf Artikel 6 (1), Satz (a), (c) und (d).<br />
32 UPOV 2002: 2.4.1 bzw. 2.4.3.<br />
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