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Download - VEN Verein zur Erhaltung der Nutzpflanzenvielfalt

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Sauerkraut<br />

METZGER 1833<br />

Sommer-Sauerkraut<br />

METZGER 1833<br />

Salat METZGER 1833, LUCAS 1871<br />

verarbeitende Industrie<br />

BSA 1995<br />

Sauerkrautbereitung<br />

BECKER-DILLINGEN 1929; HAHN & SCHMIDT 1951<br />

Großkultur<br />

LAMBERT 1909<br />

Hausgarten<br />

LAMBERT 1909, BECKER-DILLINGEN 1929<br />

Frischverbrauch<br />

HAHN & SCHMIDT 1951<br />

Marktgemüsebau<br />

BECKER-DILLINGEN 1929<br />

Frischmarkt<br />

BSA 1995<br />

Frischverbrauch<br />

HAHN & SCHMIDT 1951<br />

Großkultur<br />

LAMBERT 1909<br />

Die Datenbank muss die Möglichkeit für Mehrfachnennungen bereitstellen, nicht allein aus<br />

sachlichen Gründen (manche Sorte kann man frisch als Gemüse und als Salat verbrauchen)<br />

son<strong>der</strong>n auch, weil manche Begriffsumfänge größer sind als die Normbegriffe <strong>der</strong> Werteliste<br />

(z.B. für "Großkultur").<br />

(3) Sortennamen enthalten Versprechen. Eines davon ist: Die aufwachsenden Pflanzen<br />

werden die Eigenschaften tragen, die <strong>der</strong> Käufer bei <strong>der</strong> Auswahl <strong>der</strong> Sorte als für ihn entscheidend<br />

befand. Wie groß muss seine Toleranz gegenüber Abweichungen sein? Das<br />

mo<strong>der</strong>ne Sortenrecht versucht, diese berechtigten Ansprüche des Käufers und die entsprechenden<br />

Pflichten des Züchters über den Begriff <strong>der</strong> Homogenität von Sorten zu regeln:<br />

"Eine Sorte ist homogen, wenn sie, abgesehen von Abweichungen auf Grund <strong>der</strong> Beson<strong>der</strong>heiten<br />

ihrer Vermehrung, in <strong>der</strong> Ausprägung <strong>der</strong> für die Unterscheidbarkeit maßgebenden Merkmale<br />

hinreichend einheitlich ist." 102<br />

Was nun "hinreichend einheitlich" ist, hängt von <strong>der</strong> Pflanzenart, dem Sortentyp und dem<br />

Datum <strong>der</strong> Erstzulassung ab. Werden die für die Unterscheidbarkeit maßgebenden Merkmale<br />

visuell bonitiert 103 , gilt (Tabelle 7):<br />

fremdbefruchtete<br />

Sorten<br />

nicht-hybrid Homogenität wird relativ bestimmt, und zwar wird die<br />

gesamte Variation über alle Einzelpflanzen im Blick<br />

gehalten, es genügt nicht die "deutliche Unterscheidbarkeit"<br />

im Hinblick auf eines bei <strong>der</strong> Unterscheidbarkeitsprüfung<br />

verwendeten Merkmals<br />

hybrid (Elternlinien nicht so relative Toleranzgrenzen<br />

fremdbefruchtete<br />

Sorten<br />

stark ingezüchtet)<br />

fremdbefruchtete hybrid (starke Inzucht <strong>der</strong><br />

Sorten<br />

Elternlinien, z.B. Raps)<br />

selbstbefruchtete<br />

und vegetativ<br />

vermehrte Sorten<br />

feste Abweicherzahlen (in Abhängigkeit vom Hybridtyp:<br />

Einfach-, Doppel-, Dreiweghybride)<br />

feste Abweicherzahlen (für überwiegend selbstbefruchtende<br />

Sorten und Inzuchtlinien von Hybridsorten<br />

gelten höhere Toleranzen von Abweichern)<br />

"Relativ" bedeutet dabei, dass die Schwankungen <strong>der</strong> Werte eines Merkmals in <strong>der</strong> neuen<br />

Sorte nicht größer sein dürfen als bei vergleichbaren Sorten. Nun ist aber nicht jede Sorte<br />

mit je<strong>der</strong> vergleichbar: Eine alte Sorte verliert nicht dann ihre Zulassung, wenn jüngere<br />

Sorten in <strong>der</strong> Zwischenzeit einheitlicher geworden sind; die Schwankungen <strong>der</strong> Merkmals-<br />

102 § 4 Sortenschutzgesetz vom 19. Dezember 1997 (BGBL. I S.3164), zitiert nach RUTZ 2002: 82.<br />

103 Für gemessene Merkmale und bei Sorten, die nur über quantitative Merkmale unterschieden werden,<br />

gibt es spezielle statistische Methoden für die Behandlung <strong>der</strong> Homogenität, s. UPOV-Dokument<br />

TGP/10: Prüfung <strong>der</strong> Homogenität; s. außerdem TC/34/5 (1998): Testing of uniformity of self-fertilised<br />

and vegetatively propageted species using off-types. Die genannten Richtlinien wurden mir von UPOV<br />

nicht zugänglich gemacht, ich kenne sie nur z.T. aus Sekundärquellen wie BORYS 1999 o<strong>der</strong> in <strong>der</strong><br />

älteren Fassung UPOV TG/1/2 (1979).<br />

Für die frühe Geschichte <strong>der</strong> Anwendung variationsstatistischer Methoden in Pflanzenzüchtung und<br />

Sortenwesen s. JOHANNSEN 1903 und 1909, HEDDE 1904, ALBRECHT 1909, HILLMANN 1911, zu den<br />

enttäuschten Hoffnungen MILATZ 1931.<br />

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