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Download - VEN Verein zur Erhaltung der Nutzpflanzenvielfalt

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Einleitung<br />

Wer Fragen nach dem Aufbau einer sortengeschichtlichen Datenbank stellt, kommt um<br />

Antworten auf die Frage nach dem Sinn und Zweck einer sortengeschichtlichen Datenbank<br />

nicht herum; und wer solche Antworten geben will, kommt um die allgemeinere Frage nach<br />

dem Sinn von Sortengeschichte nicht herum - und ohne Antworten auch nicht aus. Wenn<br />

dann Antworten auf den Sinn einer Sortengeschichte gegeben wurden, kann festgestellt<br />

werden, ob und wieweit eine sortengeschichtliche Datenbank diese Sinnkonstruktionen erfüllen<br />

o<strong>der</strong> wenigstens unterstützen kann.<br />

Genau deshalb werden ich in zwei Schrittten vorgehen und zuerst versuchen, Klarheit über<br />

Aufgaben und Sinn <strong>der</strong> Sortengeschichte zu gewinnen, um dann von hier aus zu den<br />

Zwecken und Aufgaben einer sortengeschichtlichen Datenbank vorzudringen. Dann werde<br />

ich fragen, wie eine sortengeschichtliche Datenbank beschaffen sein muss, um diese<br />

Zwecke und Aufgaben auch zu erfüllen. Ich will versuchen, möglichst viele <strong>der</strong> Annahmen,<br />

die ich dabei verwende, offenzulegen, um die Kritik meiner Auffassungen zu erleichtern.<br />

Ausgangspunkt meiner Beschäftigung mit sortengeschichtlichen Fragen und den ersten<br />

Versuchen zu einer sortengeschichtlichen Datenbank waren persönliche Orientierungsprobleme<br />

für die Ausrichtung <strong>der</strong> <strong>Erhaltung</strong>sarbeit im <strong>Verein</strong> <strong>zur</strong> <strong>Erhaltung</strong> <strong>der</strong> <strong>Nutzpflanzenvielfalt</strong><br />

(<strong>VEN</strong>). Für die folgenden Überlegungen hat diese Ausgangslage drei Konsequenzen:<br />

− Zuerst muss ich eine Einschränkung formulieren: Mein Horizont ist auf Gemüse beschränkt,<br />

keine Getreide, keine Feldfrüchte, kein Obst, keine Zierpflanzen. Ob man dort<br />

etwas mit meinen Überlegungen anfangen könnte, entzieht sich meiner Kenntnis.<br />

− Dann: Mir ist es nicht gut möglich, über Sortengeschichte nachzudenken, ohne dabei<br />

Ausblick auf den Umgang mit sortengeschichtlichen Informationen in <strong>der</strong> praktischen<br />

<strong>Erhaltung</strong>sarbeit zu nehmen - weil dies mein Ausgangspunkt ist. Statt dies zu verschleiern,<br />

will ich den Aspektwechsel vielmehr sichtbar halten.<br />

− Schließlich: Ich werde die Frage nach dem Aufbau sortengeschichtlicher Datenbanken<br />

immer vor den Hintergrund <strong>der</strong> Arbeit in den <strong>Erhaltung</strong>sinitiativen stellen, d.h. für mich:<br />

ihrer Brauchbarkeit für die in-situ-<strong>Erhaltung</strong> durch Privatpersonen bzw. ihre Verbünde.<br />

Über ihre Brauchbarkeit für die ex-situ-<strong>Erhaltung</strong> vermag ich aus Perspektivitätsgründen<br />

nichts zu sagen; und aus <strong>der</strong> Orientierung auf Privatpersonen bzw. ihre Zusammenschlüsse<br />

will ich mich nicht verabschieden. Ich weiß um das verheerende Ergebnis eines<br />

Langfrist-Vergleichs <strong>der</strong> Effektivität von ex-situ- zu in-situ-<strong>Erhaltung</strong>, <strong>der</strong> zu Ungunsten<br />

<strong>der</strong> in-situ-<strong>Erhaltung</strong> ausgefallen ist 1 . Aber ich weiß auch, dass <strong>der</strong> breite Rücken <strong>der</strong><br />

Kulturpflanzenvielfalt von etwa 200 Generationen von Bauern und Bäuerinnen erarbeitet<br />

wurde und sich erst seit 2-5 Generationen Institutionen unterschiedlichen Typs an dieser<br />

Arbeit beteiligen; und mein Wunsch ist bloß, dass ein neues Arbeitsinstrument so<br />

konstruiert wird, dass es <strong>der</strong> Stärkung <strong>der</strong> in-situ-<strong>Erhaltung</strong>sarbeit wirklich nützt.<br />

1 ZE<strong>VEN</strong> 1996, exemplarisch STEINER et al. 1997.<br />

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