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Download - VEN Verein zur Erhaltung der Nutzpflanzenvielfalt

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So verwendet ALEFELD in seiner Klassifikation zwar nur zwei Grundbegriffe für die Kopfform:<br />

"kugelig bis brodförmig" und "länglich"; doch benutzt er dann in <strong>der</strong> Beschreibung <strong>der</strong> einzelnen<br />

"Sorten" insgesamt sechs spezifischere Termini, die sich relativ schlüssig dem Endschema<br />

<strong>der</strong> Normwerte zuordnen lassen. Allerdings müssen dabei zwei Werte ALEFELDs<br />

(spitz; kegelförmig zugespitzt) einem Wert des Endschemas zugewiesen werden; die Rekonstruktion<br />

<strong>der</strong> durch Sorten nicht besetzten Normwerte "flachrund" und "rund bis hochrund"<br />

durch Begriffe aus ALEFELDs Terminologie zeigt die Schlüssigkeit seiner Ordnung <strong>der</strong><br />

Merkmalswerte. Diese semantische Analyse selbst dieser unbesetzten Werte ist zwar in<br />

praktischer Hinsicht (für die Übertragung <strong>der</strong> ALEFELDschen Beschreibungen in eine merkmalsorientierte<br />

sortengeschichtliche Datenbank) überflüssig und eventuelle Fehler sind sogar<br />

unschädlich, aber sie ist eine Voraussetzung dafür, dass sich keine Fehlzuordnungen<br />

aufgrund eines vorgängigen und unkritischen Begriffsverständnisses einschleichen. Der folgende<br />

Fall zeigt dies ganz klar.<br />

Es wäre völlig verfehlt, den Begriffsumfang von METZGERs "rund" mit demjenigen des<br />

BSA/UPOV-Wertes "rund" gleichzusetzen. Nur eine semantische Analyse des gesamten<br />

Wertefeldes zeigt, dass METZGER überhaupt nur drei Werte zu Beschreibung <strong>der</strong> Kopfform<br />

verwendet und diese Werte keine innere Ordnung aufweisen. Selbstverständlich bleibt es<br />

eine plausible Vermutung, dass er unter "rund" etwas Ähnliches verstanden hat wie wir.<br />

Wenn wir dann aber versuchen, aus seiner Synonymie den tatsächlichen Begriffsumfang<br />

von "rund" zu erschließen, so zeigt sich, dass er wahrscheinlich die BSA/UPOV-Werte<br />

"1 plattrund", "2 flachrund", "3 rund" und "4 hochrund" umfasst. Die Datenbank muss deshalb<br />

ein Instrument bereitstellen, die in <strong>der</strong> semantischen Analyse <strong>der</strong> Merkmalswerte ermittelte<br />

Variationsbreite eines Merkmalswertes darzustellen, z.B. in <strong>der</strong> Form 3(1,2,3,4). Diese<br />

semantische Variationsbreite eines Merkmalswertes muss scharf unterschieden werden von<br />

<strong>der</strong> Beschreibung <strong>der</strong> Variationsbreite <strong>der</strong> Merkmalswerte von Individuen einer Sorte in <strong>der</strong><br />

Sortenbeschreibung, z.B. "rund bis hochrund, selten etwas platt".<br />

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