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Geschäftsbericht 2005 - Anzag

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Risikobericht: Risikomanagementsystem<br />

weiter ausgebaut<br />

Die ANZAG hat ein einheitliches Risikomanagementsystem<br />

implementiert, das nach konzernweiten<br />

Vorschriften und unter Einbeziehung aller<br />

verbundenen Unternehmen konsequent umgesetzt<br />

wird. Einheitliche und umfassende Berichts-,<br />

Kontroll- und Steuerungssysteme schaffen eine<br />

tragfähige Basis, um sämtliche relevanten operativen<br />

Geschäftsprozesse aktuell zu beobachten,<br />

interne und externe Geschäftsrisiken frühzeitig zu<br />

erkennen sowie zu bewerten und gegebenenfalls<br />

mit geeigneten Maßnahmen proaktiv gegensteuern<br />

zu können. Das Risikomanagementsystem der<br />

ANZAG erfüllt die Anforderungen des Gesetzes<br />

zur Kontrolle und Transparenz im Unternehmensbereich<br />

(KonTraG).<br />

Nach Einschätzung des Vorstands der ANZAG<br />

haben sich nach Bewertung aller Risiken im<br />

Berichtsjahr keine Risiken ergeben, die vom<br />

Unternehmen nicht beherrscht werden und<br />

die Existenz gefährden könnten. Folgende<br />

Ausprägungen im Risikoprofil sind derzeit von<br />

besonderer Bedeutung:<br />

Die wirtschaftliche Situation im Apothekenmarkt<br />

und im Markt des pharmazeutischen Großhandels<br />

ist angespannt, das Marktgeschehen ist derzeit<br />

von einer negativen Marktpsychologie und einem<br />

intensiven Konditionen-Wettbewerb geprägt. Es<br />

besteht das Risiko, dass die Wettbewerbsintensität<br />

und damit der Druck auf die Margen des Großhandels<br />

in den kommenden Monaten weiter<br />

zunimmt. Die ANZAG wird darauf kontinuierlich<br />

mit der Verbesserung der Servicequalität und<br />

mit marktkonformen Preisbildungsprozessen<br />

antworten.<br />

Die weitere Liberalisierung des Distributionssystems<br />

für Arzneimittel – zum Beispiel durch die<br />

Ausweitung des Mehrbesitzes an Apotheken und<br />

den Wegfall des Fremdbesitzverbots – könnte zu<br />

einem Verlust von Marktanteilen im Apothekenmarkt<br />

führen. Die ANZAG wird auf diese Anforderung<br />

innerhalb ihres Vertriebskonzepts mit der<br />

Forcierung der Marketingaktivitäten zur Förderung<br />

des Point of Sale in den Apotheken reagieren.<br />

Die Initiativen großer Pharmahersteller zum Ausbau<br />

des Direktgeschäfts und damit zur stärkeren<br />

Kontrolle des Vertriebswegs könnten einen grundsätzlichen<br />

Systemwechsel in der Distribution von<br />

Arzneimitteln einläuten. Der Großhandel würde in<br />

seiner Funktion vom Vollversorger zum Logistikdienstleister<br />

reduziert, seiner Mischkalkulation die<br />

Basis entzogen und im Ergebnis ein bewährtes<br />

und hocheffizientes System der Arzneimittelversorgung<br />

gefährdet.<br />

Durch die handelstypische Vorfinanzierung von<br />

Warenlieferungen besteht ein potenzielles Zinsrisiko.<br />

Um dieses Risiko zu minimieren, beobachtet<br />

die ANZAG börsentäglich die Entwicklung an<br />

den Geld- und Kapitalmärkten.Vor allem jedoch<br />

steuert sie Umlaufvermögen und Kosten durch<br />

zeitnahe, effiziente Systeme.<br />

Das Handelsgeschäft der ANZAG ist gekennzeichnet<br />

durch die Gefahr von Forderungsausfällen.<br />

Mit dem Aufbau eines effizienten Debitorenmanagements<br />

hat die ANZAG auf das Risiko<br />

solcher Forderungsausfälle reagiert.<br />

Am 14. November 2003 erfolgte auf Antrag des<br />

Bundeskartellamtes eine vom Amtsgericht Bonn<br />

angeordnete Durchsuchung der Geschäftsräume<br />

der ANZAG. Der Durchsuchung lag nach Maßgabe<br />

des Durchsuchungsbeschlusses das Ermittlungsverfahren<br />

gegen verschiedene Pharmagroßhändler<br />

und deren Vorstände wegen des Verdachts<br />

wettbewerbsbeschränkender Vereinbarungen<br />

zugrunde. Zwischenzeitlich hat die ANZAG unter<br />

Beachtung der vorgegebenen Fristen Stellung<br />

bezogen. Eine Reaktion des Bundeskartellamtes<br />

steht noch aus. Nach heutigem Wissensstand<br />

kann keine Aussage über ein eventuelles Risiko<br />

für das Unternehmen getroffen werden.

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