Süddeutscher Barock, Rokoko und Klassizismus in Vergangenheit und ...

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Dichtern (weniger Philosophen) mit ihren Binden (taeniae), die wohl nach den Attributen Fig.9: Ludovico Bossi, Lob der Natur (Vier Jahreszeiten), um 1772. Kloster St. Blasien, 2. Obergeschoss, 'Arbeitszimmer' (Fotomontage) und behandelten Themen mit griechisch Hesiod ('Erga kai Hemerai') oder Arat ('Phainomena') bzw. römisch mit Vergil ('Georgica' u.ä.) oder Manilius ('Astronomicon') zu identifizieren sind. Die vier weiblichen Profilköpfe mit den darüber befindlichen Vasen stehen wohl für die Jahreszeiten (Trauben/Früchte = Herbst; Pelzkappe, Wurzelgemüse = Winter; Ähren, Blumen = Sommer; nur Blüten = Frühling). Das folgende 'Schlafzimmer' (Fig.10) soll nach Adamek nochmals mit den vier Jahreszeiten aufwarten: Schäferszene (Frühling), Blütengirlande knüpfend (Sommer), Erntegaben reichend (Herbst), einander zudeckend zum Winterschlaf (Winter). Aber es wird sinniger und sinnvollerweise eher auf die vier Tageszeiten angespielt: zwei Putten mit der Decke (Nacht); die beiden Putten mit dem Blumenstrauss stehen wohl anders als bei Philipp Runge für den Mittag; die beiden Putten mit dem gefangenen Vogel (wohl keine Eule) und der Putto mit der Schafherde müssen sich Morgen und Abend (wohl letzteres) teilen. Das 'kleine Kabinett' (Fig.11) zeigt an der Decke vier Putten auf die akustischen, optischen und haptischen Künste anspielend: Musik, Malerei, Architektur und Bildhauerei (mit Bildnis Abt Martin Gerberts). Soll man die fehlende Poesie in dem Künstlerisch-Schöpferischen durch das Buch hinter 16
der 'Musik' mitvertreten sehen? oder durch die 'Vortragenden' des wohl als Antichambre Fig.10: Ludovico Bossi, Tageszeiten, um 1772. Kloster St.Blasien, 2. Obergeschoss, 'Schlafzimmer' (Fotomontage) Fig.11: Ludovico Bossi, Abt Gerbert als Förderer der Künste, um 1772. Kloster St.Blasien, 2. Obergeschoss, 'Kabinett' oder Schreib- und Lesezimmer dienenden, erst nach 1768 so geplanten Raumes?. 17
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