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Süddeutscher Barock, Rokoko und Klassizismus in Vergangenheit und ...

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Fig.34: Kanzelaltäre (Marien- <strong>und</strong> Blasiusaltar) von Johann Caspar<br />

Gigl, um 1783 (Aufnahme vor 1874, aus: Schmieder 1929)<br />

richtigen Aufstellungsort <strong>und</strong> die richtige funktionale Konstruktion (zum<strong>in</strong>dest der<br />

Kanzelelemente) nicht ganz im Klaren (vgl. Pfeilschifter 1935, S. 15-20). H<strong>in</strong>ter der Mensa<br />

bauten sich bis 1874 retabelartig Nischen seitlich mit Pyramiden für e<strong>in</strong>e stehende<br />

Madonnenfigur <strong>und</strong> für den knienden Märtyrer Blasius auf. Auf darüber bef<strong>in</strong>dlichen,<br />

breiteren Kanzel-Korpora sche<strong>in</strong>t auf der e<strong>in</strong>en Seite e<strong>in</strong> vergoldetes figürliches Relief <strong>und</strong><br />

auf der anderen Seite nur e<strong>in</strong> Ornamentrelief angebracht gewesen zu se<strong>in</strong>. Die<br />

Schalldeckel seitlich mit Draperien er<strong>in</strong>nern an den Knopf der grossen Rot<strong>und</strong>enkuppel,<br />

s<strong>in</strong>d aber zweistöckig <strong>und</strong> Basis für weisse Stuck?-Puttengruppen: rechts bei Blasius<br />

Gesetzestafeln (AT) <strong>und</strong> Bischofsstab?; l<strong>in</strong>ks e<strong>in</strong> Kreuz (NT) <strong>und</strong> ?. Die beiden Gebilde<br />

sche<strong>in</strong>en <strong>in</strong> ziemlich dunklem Stuckmarmor oder Alabaster (?) von Johann Casar Gigl<br />

ausgeführt worden zu se<strong>in</strong>. Die Schalldeckel er<strong>in</strong>nern an den Taufste<strong>in</strong>deckel des<br />

Freiburger Münsters, sodass auch hier der Freiburger 'Multikünstler' als Entwerfer zu<br />

vermuten ist. Bis 1929 sche<strong>in</strong>t wenigstens rechts noch e<strong>in</strong>e schlichtere Kanzel angebracht<br />

gewesen zu se<strong>in</strong>. Die Kanzel-Altar-Konstruktionen passten für das Empf<strong>in</strong>den des<br />

heutigen Betrachters nur bed<strong>in</strong>gt <strong>und</strong> dienten eher nicht dem strengen E<strong>in</strong>druck.<br />

Auch die heute wieder rekonstruierten Seitenaltäre (Fig. 35A-c, 36a-c)<strong>in</strong> den weniger<br />

sichtbaren Zwischenräumen an der Aussenwand waren ke<strong>in</strong>e wirkliche Steigerung,<br />

Komplettierung des Raume<strong>in</strong>drucks. Sie sollen wieder von Wenz<strong>in</strong>ger entworfen <strong>und</strong> von<br />

Gigl <strong>und</strong> se<strong>in</strong>er Werkstatt bis 1784/85 ausgeführt worden se<strong>in</strong> farblich <strong>in</strong> Anlehnung an die<br />

Chor<strong>in</strong>krustation. H<strong>in</strong>ter der Tumba (mit den Reliquien) bef<strong>in</strong>det sich e<strong>in</strong> seitlich nach<br />

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