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Süddeutscher Barock, Rokoko und Klassizismus in Vergangenheit und ...

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Fig.31a: Schnitt durch die Rot<strong>und</strong>e<br />

(Entwurf Salzmann von 1772)<br />

Fig.31b: Horizontalschnitt durch die Rot<strong>und</strong>e (Stich aus Dixnards<br />

'Receuil...' Pl.8, um 1779/91)<br />

Im Zentrum schwebte vielleicht nur noch die Wolke Gottes oder die Geisttaube. Der<br />

Salzmann-Plan von 1772 (Franz 1985, Abb. 52) (Fig.31a) besass ke<strong>in</strong> zentrales<br />

Deckenbild <strong>in</strong> der aufgesetzten kle<strong>in</strong>en Kuppel. In Dixnards um 1779 entstandener<br />

Zeichnung für se<strong>in</strong>en 'Receuil d'architecture …' Pl.8 f<strong>in</strong>det sich e<strong>in</strong>e mit Wibl<strong>in</strong>gen<br />

vergleichbare, fast gleichzeitige 'Verehrung des (zentralen) Kreuzes', die bei der<br />

Ausführung durch Wenz<strong>in</strong>ger nur teilweise beibehalten wurde. Der dazu passende, am<br />

Rahmen umlaufende Spruch aus dem Offizium für das Fest der Kreuzerhöhung (14.<br />

September) 'Hoc signum crucis erit <strong>in</strong> Coelo cum Dom<strong>in</strong>us ad iudicandum venerit' wurde<br />

ansche<strong>in</strong>end auch nicht übernommen. Bei dieser ansche<strong>in</strong>end aktuellen, akut gewordenen<br />

Thematik bietet sich e<strong>in</strong> Vergleich mit Wibl<strong>in</strong>gen <strong>und</strong> dessen Vierungs- <strong>und</strong><br />

Langhausfresko an. Trotzdem gew<strong>in</strong>nt man eigentlich nicht den E<strong>in</strong>druck, dass ausser<br />

e<strong>in</strong>er allgeme<strong>in</strong>en Tr<strong>in</strong>itäts-, Kreuz-Darstellung schon konkrete <strong>und</strong> def<strong>in</strong>itive<br />

Vorstellungen über Bild<strong>in</strong>halte im Raume, <strong>in</strong> der Intention Gerberts (vor)geschwebt haben.<br />

Auch wenn das Thema nicht ganz geklärt ist, ist durch den angenommenen Lokalbezug<br />

auch geschichtlicher Art <strong>und</strong> durch die Verweisgestik <strong>und</strong> durch die erschwerte<br />

Entschlüsselung <strong>und</strong> vielleicht Spitzf<strong>in</strong>digkeit dem Gemälde abgesehen vom Formalen<br />

<strong>und</strong> Figürlichen e<strong>in</strong> ganz barocker, konservativer Zug zu eigen. Oder überliess Gerbert die<br />

Konzeption teilweise gar dem mittelmässig begabten Wenz<strong>in</strong>ger, der über e<strong>in</strong>e gewisse<br />

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