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Weichmacherverlust bei PVC-Objekten von Joseph Beuys – Versuche zu kurativen und konservatorischen Massnahmen<br />

TEIL II MATERIALTECHNISCHE ASPEKTE<br />

7.5 Identifizierung des Weichmachers<br />

Mittels FTIR-Untersuchungen konnte der vorliegende Weichmacher dank der Referenzensammlung der<br />

Forschungs- und Entwicklungsabteiilung der SIKA Technology, Düdingen, als ein Adipinsäurepolyester<br />

vom Typ Palamoll (BASF) oder Ultramoll (BAYER) identifiziert werden. 26<br />

Je nach Hersteller und Produkt unterscheiden sich diese heute noch gebräuchlichen Produkte hinsichtlich<br />

des Molekulargewichts und der Verzweigungen; deshalb sind auch die IR-Spektren der verschiedenen Mar-<br />

kenprodukte nicht exakt identisch. Mittels einer dünnschichtchromatographischen Untersuchung, die<br />

durch Norbert Würms im Labor der SIKA, Düdingen, durchgeführt wurde, konnte das Adipat am ehesten<br />

einem «Palamoll»-Typ (Produkt von BASF) zugewiesen werden (Abb. 12, Grafik 2 und Abb. 13, Grafik 3.)<br />

Die auf der Oberfläche des PVC-Materials entnommene hochviskose Probe wurde in Ethylacetat gelöst<br />

und 50l davon mit 1 ml Methanol verdünnt. Eine weitere Vedünnung erfolgte mit Aceton. Die Referenz-<br />

proben Ultramoll III und Palamoll 656 wurden ebenfalls in Aceton gelöst. Die Lösungen wurden auf eine<br />

Kieselgelplatte (Silicagel 60 auf Aluträger, Fluoreszenz bei 254 nm) aufgetragen. Als Laufmittel wurde eine<br />

Lösung von n-Hexan : Aceton 1:1 verwendet. Die Entwicklung erfolgte in Iod-Dampf.<br />

Die Resultate zeigten, dass die Probe ein Gemisch ist, in dem mindestens noch ein Monomer vorhanden<br />

sein muss. Um das Monomer deutlicher sichtbar zu machen, wurde eine weitere Platte in einem zweiten<br />

Versuch nacheinander zwei verschiedenen Laufmitteln ausgesetzt.<br />

1. Lauf<br />

(n-Hexan : Ethylacetat 1:1)<br />

Abb. 12<br />

DC: 1. Laufmittel<br />

Probe + Referenz<br />

n-Hexan : Ethylacetat 1:1<br />

Foto DC-Platte<br />

Das erste Laufmittel, n-Hexan : Ethylacetat 9:1, brachte nur das Monomer zu laufen, während das Polymer<br />

stationär blieb (Grafik 2). Mit dem zweiten Laufmittel, Hexan : Aceton 1:1, lief auch das Polymer (Probe<br />

und Referenzen). Grafik 3 zeigt das Resultat. Es zeigt sich in der DC, dass der Polymerweichmacher eher<br />

mit Palamoll 656 übereinstimmt als mit Ultramoll III.<br />

Der R f-Wert für das Monomer im 1. Lauf beträgt 0,43 (Lösungsmittel Ethylacetat / Methanol / Aceton;<br />

Kieselgelplatte Silicagel 60 auf Aluträger; Laufmittel n-Hexan : Ethylacetat 1 : 1).<br />

26 siehe auch Ryf 2005; Ryf 2006<br />

1. Lauf<br />

(n-Hexan : Ethylacetat 1:1)<br />

U III Probe P 656<br />

Grafik 2<br />

DC: 1. LaufmittelProbe +<br />

Referenz<br />

n-Hexan : Ethylacetat 1:1<br />

grafische Umsetzung<br />

16<br />

2. Lauf (gleiche Platte)<br />

(n-Hexan :Aceton 1:1)<br />

Abb. 13<br />

DC: 2.. Laufmittel<br />

Probe + Referenz<br />

n-Hexan : Aceton 1:1<br />

Foto DC-Platte<br />

2. Lauf (gleiche Platte)<br />

(n-Hexan : Aceton 1:1)<br />

U III Probe P 656<br />

Grafik 3<br />

DC: 2. Laufmittel<br />

Probe + Referenz<br />

n-Hexan : Aceton 1:1<br />

grafische Umsetzung

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