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Weichmacherverlust bei PVC-Objekten von Joseph Beuys – Versuche zu kurativen und konservatorischen Massnahmen<br />
TEIL III EXPERIMENTELLER TEIL: KURATIVE UND KONSERVATORISCHE EINGRIFFE. Chemische Nachstabilisierung<br />
16 VERSUCH DER CHEMISCHEN NACHSTABILISIERUNG: DURCHFÜHRUNG UND RESULTATE<br />
16.1 Verwendete Materialien im Überblick<br />
(s. auch Kap. 15.3, Angaben zu den verwendeten Materialien, S. 44)<br />
Aufgrund der Erfahrungen in den Vorversuchen, bei denen ein beträchtlicher Masseverlust während der<br />
Immersion festgestellt worden war, wurde entschieden, die Behandlungslösung mit 50 Gewichtsteilen<br />
Palamoll 656 (Weichmacher) anzureichern.<br />
Xylen aromatisches Lösungsmittel<br />
Palamoll 656 Weichmacher, Polyesteradipat, BASF<br />
Stabilisator 2000 Hydrolyseschutzmittel, Carbodiimid, oligomer, flüssig, Raschig GmbH<br />
Stabilisator 7000 Hydrolyseschutzmittel, Carbodiimid, dimer, kristallines Pulver, Raschig GmbH<br />
Lastab Barium/Zink-Stabilisator, CIBA-GEIGY<br />
16.2 Vorbereitung der Proben<br />
Es wurden 6 Probenreihen vorbereitet. Zwecks statistischer Auswertung wurden pro Probenreihe je<br />
sechs Proben gleich behandelt; insgesamt wurden also 36 Probekörper zugeschnitten. Die Anzahl der<br />
Probenreihen erklärt sich aus den verschiedenen Behandlungen:<br />
Reihe 0(a): Behandlung mit Xylen und Palamoll 656<br />
Reihe 1: Behandlung mit Xylen, Palamoll 656, Stabilisator 2000<br />
Reihe 2: Behandlung mit Xylen, Palamoll 656, Stabilisator 2000, Lastab<br />
Reihe 0(b) Behandlung mit Xylen und Palamoll 656<br />
Reihe 3: Behandlung mit Xylen, Palamoll 656, Stabiilisator 7000<br />
Reihe 4: Behandlung mit Xylen, Palamoll 656, Stabilisator 7000, Lastab<br />
Die Proben, aus Postkartenmaterial geschnitten wie unter Kapitel 13.1, S. 33 beschrieben, hatten eine<br />
Grösse von 2 x 2 cm, die durchschnittliche Anfangsmasse betrug ca. 1.5 g. Die Probekörper wurden<br />
gereinigt (trocken und durch kurzes Abspülen mit Isopropanol); dabei wurde die Druckfarbe absichtlich<br />
entfernt. Ihr Verbleiben hätte die Messresultate verfälscht, da sie sich während der Behandlung mit<br />
Lösemittel ohnehin sukzessive abgelöst hätte.<br />
16.3 Phase I: Einbringen der Stabilisatoren<br />
Vorbereiten der Immersionslösungen<br />
Die Immersionslösungen wurden in Gläschen (50 ml Volumen) mit Schraubdeckel vorbereitet. Die Menge<br />
der eingebrachten Stabilisatoren, Weichmacher und des Lösemittels wurde anhand von Erfahrungen aus<br />
den Vorversuchen wie folgt festgelegt (GT = Gewichtsteile):<br />
Probe 100 GT<br />
Palamoll 656 50 GT<br />
Stabilisator 2000 20 GT<br />
Stabilisator 7000 20 GT<br />
Lastab 20 GT<br />
Xylen 600 GT<br />
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