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Weichmacherverlust bei PVC-Objekten von Joseph Beuys – Versuche zu kurativen und konservatorischen Massnahmen<br />
TEIL III EXPERIMENTELLER TEIL: KURATIVE UND KONSERVATORISCHE EINGRIFFE. Versuchsreihe Beschichtung<br />
Angewendete Applikationstechnik: Verdünnen mit Isopropanol 1:3, Auftragen mit Wattestäbchen:<br />
Die optimalste Lösung wurde in einer geringeren Verdünnung des Lacks und dem Auftrag mittels<br />
Wattestäbchen gefunden. Es wurden 2 g Acrylat in 6 g Isopropanol unter Schütteln gelöst, anschlies-<br />
send wurden 0.16 g (8% des Acrylats) zugegeben. Ein grosser Wattebausch an einem Holzstäbchen<br />
wurde mit der Lösung getränkt, und der verdünnte Lack konnte in regelmässiger, dünner Schicht<br />
aufgetragen werden. Jeweils nach dem Beschichten einer Seite wurde der Lack während 24 Std bei<br />
30°C getrocknet. Zum Schluss wurden die Ränder bestrichen. Die Schichtdicke wurde durch<br />
Massebestimmung nach jedem Auftrag kontrolliert. Die Massezunahme betrug für die 6 Proben jeweils<br />
pro Seite durchschnittlich 0.65 mg/cm 2 , mit Abweichung ±0.12mg/cm 2 . (s. a. Kap. 17.4, Auswertung,<br />
Optisches Erscheinungsbild, S. 84)<br />
Beschleunigte Hydrolyse<br />
Die Proben wurden auf Gitter aus Polyestergewebe gelegt (Abb. 33) und in den erwähnten selbst<br />
gebauten Klimaöfen 90 den in den Vorversuchen definierten Hydrolysebedingungen ausgesetzt (Abb. 34).<br />
Die Temperatur betrug 45±0.1°C und die relative Feuchtigkeit (rF) 75%±4%.<br />
Abb. 33<br />
Beschichtete und unbeschichtete Proben auf Polyestergewebe.<br />
Das helle Gitter wurde mit dem Alurahmen in den Ofen geschoben<br />
Monitoring<br />
Fotografisches Monitoring: Auftreten der Tröpfchen auf der Oberfläche<br />
83<br />
Abb. 34<br />
Beschleunigte Hydrolysebei 45°C und 75% rF im Klimaofen. An<br />
den Glastüren des Ofens kondensiert das Wasser; im Probenraum<br />
jedoch nicht.<br />
Jeweils nach 4 Tagen wurden alle Proben mit der Mikroskopkamera 91 mit zwei verschiedenen Vergrösse-<br />
rungen (100x und 200x) fotografiert. Das Auftreten und die Grösse der Weichmachertröpfchen konnten so<br />
über den ganzen Zeitraum beobachtet und dokumentiert werden. Beim Fotografieren wurden die Proben<br />
auf eine Glasunterlage gelegt, wodurch ein leichter Masseverlust bei denjenigen Proben zu verzeichnen war,<br />
bei denen bereits Weichmacherauswanderung vorlag.<br />
90 s. Kapitel 13.5, S. 35<br />
91 Mikroskop: Leica Z16 APO; Kamera: Leica DFC 320