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Weichmacherverlust bei PVC-Objekten von Joseph Beuys – Versuche zu kurativen und konservatorischen Massnahmen<br />

TEIL III EXPERIMENTELLER TEIL: KURATIVE UND KONSERVATORISCHE EINGRIFFE. Chemische Nachstabilisierung<br />

Damit bietet sich als einzige Erklärung an, dass die Carbodiimide ihre Hydrolyseschutzfunktion bereits<br />

wahrgenommen haben und mit freien Carbonsäuren in den Proben reagiert haben. 88 Das entsprechende<br />

Reaktionsschema ist in Grafik 12, Seite 39 dargestellt und wird hier noch einmal wiederholt (Grafik 35).<br />

Grafik 35 Reaktion von Stabilisator 7000 mit einer Carbonsäure: Umsetzung in ein Harnstoffderivat.<br />

Leider sind die Umsetzungsprodukte, die sich bei der Reaktion ergeben, in den FTIR-Spektren nicht zu<br />

erkennen: Die Schwingungen N-H-R erzeugen zu schwache Signale bzw. werden von anderen Banden<br />

des Weichmachers überlagert. 89 Des Weiteren werden bei der Umsetzung C=O-Verbindungen gebildet,<br />

die jedoch ebenfalls durch die Carbonylgruppen des Weichmachers überlagert werden.<br />

Schlussfolgerungen aus den FTIR-Untersuchungen<br />

o Das Einbringen des dimeren Stabilisator 7000 mit seinen kleinen, kompakten Molekülen ist mit<br />

dem Transportmedium Xylen innerhalb nützlicher Frist möglich; das heisst, bevor das Lösemittel so<br />

viel Weichmacher herauslöst, dass noch während der Immersion ein Masseverlust eintritt.<br />

o Im Gegensatz dazu diffundiert der oligomere Stabilisator 2000 erst nach über 90 Stunden bis in die<br />

Probenmitte; zu diesem Zeitpunkt ist bereits ein beträchtlicher Weichmacheranteil aus den Proben<br />

ausgeschwemmt.<br />

o Der Barium-Zink-Stabilisator auf Carboxylatbasis scheint die Diffusion der Hydrolyseschutzmittel zu<br />

verzögern<br />

o Nach Abdampfen des Lösemittels (17.5 bzw. 20.5 Tage bei 30°C, 20% rF) ist kein<br />

Hydrolyseschutzmittel mehr in den Proben nachweisbar; eventuell haben die Carbodiimide bereits<br />

in dieser Phase mit Carbonsäuren in den Proben reagiert.<br />

Während der Phase der Hydrolyse soll überprüft werden, ob das Einbringen der Stabilisatoren doch eine<br />

Wirkung gezeigt hat.<br />

88 Die Angaben der Hersteller, wonach es sich bei beiden Stabilisatoren um Produkte handelt, die vorwiegend auf Kurzzeitwirkung<br />

ausgerichtet sind, verdient durch diese Erfahrung eine besondere Aufmerksamkeit<br />

89 Socrates 1998, S. 74ff<br />

R COOH<br />

N C N<br />

NH C N<br />

63<br />

O<br />

O<br />

C<br />

R

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