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Weichmacherverlust bei PVC-Objekten von Joseph Beuys – Versuche zu kurativen und konservatorischen Massnahmen<br />

TEIL III EXPERIMENTELLER TEIL: KURATIVE UND KONSERVATORISCHE EINGRIFFE. Versuchsreihe Beschichtung<br />

Reinigung nach Hydrolyse<br />

Bei der Reinigung nach 32 Tagen Hydrolyse wurde festgestellt, dass die Beschichtung durchaus einen<br />

gewissen mechanischen Schutz für die Druckfarbe leisten kann. Dennoch wird die Beschichtung selber<br />

durch den Weichmacher angelöst und bleibt stellenweise, vor allem bei der erhöhten Druckfarbe, als<br />

gelartige transparente Haut auf der Oberfläche zurück. Die Reinigung wurde wie üblich mittels Auftupfen<br />

von Transparentpapier und anschliessendem kurzem Abspülen mit Isopropanol durchgeführt.<br />

Bei den unbeschichteten Proben war der Druck extrem empfindlich, und die Proben konnten kaum ohne<br />

Beeinträchtigungen und teilweisem Entfernen der Druckfarbe gereinigt werden.<br />

Massebestimmungen<br />

Die Auswertungen des Masseverlusts zeigen deutlich, dass die beschichteten Proben der Weichmacher-<br />

auswanderung besser standhalten. Hier muss allerdings bemerkt werden, dass der Masseverlust im<br />

zeitlichen Verlauf in erster Linie durch die fotografische Dokumentation erfolgt ist – die Proben wurden<br />

dabei auf eine Glasscheibe gelegt, wobei ein Teil des ausgewanderten Weichmachers zurückblieb.<br />

Dennoch ist die Masse des Masseverlusts ein Indikator im zeitlichen Verlauf, indem ja bei einer grös-<br />

seren ausgewanderten Weichmachermenge entsprechend mehr auf der Glasscheibe kleben bleibt.<br />

Der scharfe Knick in den beiden Kurven (Grafik 51) bei 32 Tagen kommt daher, dass die Proben zu<br />

diesem Zeitpunkt, bei Abschluss des Versuchs, gereinigt wurden.<br />

Insgesamt, während der ganzen Dauer der Hydrolyse und nach erfolgter Reinigung, haben die unbe-<br />

schichteten Proben im Mittelwert 1.61% (±0.05) Masse verloren, die beschichteten Proben 1.21% (±0.03).<br />

Damit ist der Masseverlust der beschichteten Proben gegenüber den unbeschichteten insgesamt um ca.<br />

25% niedriger.<br />

Grafik 51<br />

Versuchsreihe Beschichtung, beschichtete und unbeschichtete Proben.<br />

Der scharfe Knick bei 32 Tagen entstand aus der zu diesem Zeitpunkt erfolgten<br />

Reinigung der Proben.<br />

Die Fehlerbalken bezeichnen die jeweilige Standardabweichung bei 95% Konfidenz.<br />

86<br />

Reinigung

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