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Selbstorganisation M11b.pdf

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2. Sind sie selbsterhaltend?<br />

Soziale Systeme erzeugten nicht die lebenden Systeme, welche die sozialen Systeme<br />

konstituieren (jedenfalls nicht im physischen Sinne) 84 . Eine Fußballmannschaft z.B. erzeuge<br />

nicht ihre Mitglieder 85 .<br />

3. Sind sie selbstreferentiell?<br />

Der Zustand eines Neurons oder eine Gruppe von Neuronen wird ausschließlich von<br />

dem selbstreferentiellen System Gehirn - dessen Teil es ist- beeinflusst, während Komponenten<br />

eines sozialen Systems von anderen sozialen Systemen beeinflusst werden,<br />

deren Teile sie gleichzeitig sind. Der entscheidende Unterschied liege also darin, dass<br />

die Komponenten eines sozialen Systems gleichzeitig auch Komponenten anderer sozialen<br />

Systeme sein könnten (Abb.6) 86 :<br />

Abb. 6: Schema der Verknüpfung sozialer Systeme<br />

Weil die menschliche Gesellschaft so komplex ist, erscheint es für Hejl sinnvoll, einen Unterschied<br />

zwischen Selbstreferentialität und Synreferentialität zu machen: Erstere findet man in<br />

einer Welt von undifferenzierten Systemen, die keine Subsysteme gleicher Art wie sie selbst<br />

haben, während die zweite eine Welt von Systemen repräsentiert, die aus vielen verschiedenen<br />

und einander überlappenden Subsystemen auf verschiedenen Ebenen besteht. Das<br />

84<br />

Dieser Schwierigkeit kann man auch dann nicht entgehen, wenn man Handlungen oder Kommunikation als Komponenten sozialer Systeme<br />

wählt. Dieses tut z.B. Luhmann, demzufolge die Gesellschaft ein sich selbst produzierendes und zirkulär reproduzierendes Kommunikationssystem<br />

ist; Vgl. Luhmann (1984). Doch selbst, wenn man von einer Systemkonzeption ausgeht, in der Handlungen Handlungen erzeugen, so ist<br />

doch zumindest ein kognitives System notwendig für das diese Handlung etwas bedeutet, und deshalb eine auf sie bezogene Handlung erzeugt(Das<br />

gleiche gilt für Kommunikation); Vgl. HejI (1990,S324)<br />

85<br />

Dem setzt Troitzsch entgegen, dass auch lebende Systeme als Ganze nicht ihre Zellen erzeugen, dies geschieht vielmehr durch Zellteilung; Vgl.<br />

Troitzsch (1991, S.524f)<br />

86<br />

Vgl. Hejl(1990, S.325)<br />

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