28.10.2013 Aufrufe

Selbstorganisation M11b.pdf

Selbstorganisation M11b.pdf

Selbstorganisation M11b.pdf

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Ginge man von vollständiger Information bezüglich des Marktzustandes aus, würde jeder sich<br />

aufgrund des zusätzlichen Netzwerknutzens mit einer Wahrscheinlichkeit von 1 für die anfangs<br />

dominierende Innovation entscheiden: Das Stochastische reduzierte sich dann auf ein<br />

deterministisches Modell, in dem die Ausgangsbedingung (die Anfangskonfiguration), bzw.<br />

bei Fehlen von Startvorteilen der erste neu auf den Markt kommende Anwender, das Selektionsergebnis<br />

determinierte. Dies verdeutlicht den Unterschied zwischen reiner Pfadabhängigkeit<br />

und Ergebnisoffenheit: Erstere reflektiert nur die Existenz externer Anwendererträge, letztere<br />

zusätzlich jene begrenzter Information.<br />

Abgesehen vom "degenerierten Grenzfall" 262 des Standard-Polka-Prozesses kommt es bei<br />

Netzwerkexternalitäten auch bei der Wahl unter Unsicherheit stets zur Selektion einer Innovation;<br />

ohne Netzwerkexternalitäten resultiert hingegen bei beschränkter Information immer Koexistenz.<br />

Diese Ergebnisse basieren jedoch auf der Annahme einer unendliche' 1 Marktgröße, welche<br />

anders gerichtete Entscheidungen - welche ja insbesondere in der Anfangsphase getroffen<br />

werden- vergessen lässt* Außerdem kann wegen dieser Annahme die sigmoide Diffusionskurve<br />

nicht reproduziert werden, wie auch Basispräferenzen und Basisrenten bzw. die Differenz<br />

zwischen ihnen nicht explizit berücksichtigt werden können. Erst die Berücksichtigung<br />

differierender Basisrenten ermöglicht jedoch wohlfahrtstheoretische Vergleiche zwischen unterschiedlichen<br />

Selektionsergebnissen sowie die Untersuchung der Konsequenzen von Präferenzkonflikten<br />

für den Diffusionsprozess. Hinzu kommt, dass nur Zunahme oder Stagnation<br />

der Anwenderzahl eines Systems modellierbar ist.<br />

Ein geeignetes Modellierungskonzept, das eine komplexe Darstellung des Zusammenwirkens<br />

von unterschiedlichen Basispräferenzen (Präferenzkräften) und kollektiv entstehenden Netzwerkexternalitäten<br />

(Konformitätskräften) bezüglich substitutiver Innovationen (Handlungszuständen)<br />

bei einer endlichen Anzahl von Individuen ermöglicht, scheint -einmahl wie-<br />

262 Woekener(1992b, S.9)<br />

Seite 64

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!