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Selbstorganisation M11b.pdf

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Wenn also der Pay-Off einer Handlung mit der Anzahl der gleichförmig Handelnden steigt,<br />

wird eine zuerst gewählte Handlung auch weiter gewählt werden, und der immer größer werdende<br />

ökonomische Vorteil sorgt dafür, dass die "decision sequence 'grooves out' a selfreinforcing<br />

advantage to the activity chosen initially that keeps it locked in to this choice" 254 . So<br />

kommt es, dass selbst wenn die Wahl des Einzelnen bei zum Wahlzeitpunkt -bezogen auf das<br />

Preis-Qualitätsverhältnis- vollständiger Information optimal ist, sie zu einer langfristig ineffizienten<br />

Lösung führen kann. Dies liegt daran, dass ein anfangs qualitativ unterlegenes Produkt<br />

viel bessere Entwicklungsmöglichkeiten besitzen kann; der so entstehenden langfristigen<br />

Allokationsineffizienz würde in einem solchen Fall vom homo oeconomicus Vorschub geleistet.<br />

Realistischer ist es wohl, den oben erwähnten auf Gegenwart wie Zukunft bezogenen Informationsdefiziten<br />

der Individuen Rechnung zu tragen und die Diffusion von Innovationen als<br />

stochastischen Prozess zu modellieren, wie dies Arthur zur Darstellung der Entstehung eines<br />

wenn sie nicht über einen bestimmten 'Schwellenwert' ausgedehnt werden. Ein anderes Beispiel für einen wohlfahrtstheoretisch suboptimalen<br />

Lock-In - welches in vager Analogie aufzuführen ist- beschreibt Allen (1988, S.110f) anhand seiner Simulation der kanadischen Fischindustrie:<br />

Während normalerweise seine Simulation durch die dynamische Interaktion von Fischbeständen, Fischflotten, Fischindustrie, Beschädigung<br />

und Nachfrage ein beständiges auf und ab beschreibt, das vor allem durch Fluktuationen der jährlichen Fangmengen (die wiederum durch<br />

Fluktuationen der Fischbestände entstehen), die vom System zu "long-term cycles of'boom' and ‚bust’ "(Allen (1988, S.l 11)) vergrößert werden,<br />

bestimmt wird, kann es zu einem plötzlichen 'crash' kommen: Wenn die Nachfrageelastizität ausreichend gering ist, kann ein plötzliches<br />

temporäres Abfallen der Fischbestände dazu führen, dass die Preise dramatisch steigen und es so den Fischern erlauben von den geringen<br />

Fangmengen zu leben. Deswegen werden sie ihr Fangverhalten beibehalten, der Fisch wird zum Luxusgut und auch die Fischindustrie wird ihr<br />

Auskommen haben. Als allgemeines Nahrungsmittel wird der Fisch jedoch von der Speisekarte verschwinden. Obwohl rein hypothetisch ist<br />

auch dies ein Beispiel für einen Lock-In'.<br />

254 Arthur(1988a, S.13)<br />

Seite 60

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