Selbstorganisation M11b.pdf
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Alle Flusslinien münden spiralenartig In den stabilen Fokus (x,y) = (0,0), der homogenen Mischung der Bevölkerung. ß) Unimodale<br />
stationäre Wahrscheinlichkeitsverteilung mit Maximtim am Ursprung.<br />
Abb. 14: Asymmetrische Wechselwirkungen (Grenzzyklus)<br />
Starker Agglomerationstrend innerhalb jeder Population und starke asymmetrische Wechselwirkung zwischen den Populationen. or) Der<br />
Ursprung (x,y) = (0,0) ist unstabil. Alle Flusslinien münden in einen Grenzzyklus. ß) Die stationäre Wahrscheinlichkeitsverteilung besitzt<br />
vier Maxima mit verbindenden Höhenzügen längs des Grenzzvklus<br />
Die Trendparameter können in einer 2x2 Matrix dargestellt werden und bestimmen, je nach<br />
Vorzeichen, die Agglomerations- bzw. Seggregationstrends innerhalb und zwischen den Populationen.<br />
Die in den Abbildungen 11/12/13/14 gezeigten Phänomene werden hauptsächlich<br />
durch Symmetrien bzw. Asymmetrien der Intergruppenwechselwirkungen erzeugt 174 .<br />
Auch deterministisches Chaos ist als Sonderfall einer Migration von drei Subpopulationen in<br />
drei Gebieten darstellbar 175 .<br />
Die Fähigkeit eines mit Hilfe des Mastergleichungsansatzes konzipierten Modells zur Beschreibung<br />
migratorischer Prozesse wurde von Weidlich und Haag anhand eines Vergleiches<br />
des theoretischen Modells mit der empirischen interregionalen Migration zwischen den<br />
alten Bundesländern im Zeitraum 1957 bis 1985 gezeigt 176 . Hierbei wird von einer homogenen<br />
Population mit 11 möglichen Handlungszuständen (Regionen) ausgegangen. Die Nutzenfunktionen<br />
der dynamischen mittleren Übergangsraten wurden zum einen optimal kalibriert,<br />
ohne dass ein makroökonomisches Gleichgewicht angenommen werden musste, und<br />
zum anderen als abhängige Variable geeigneter sozioökonomischer Faktoren dargestellt 177 .<br />
Dass die Umwelt, in die ein Selbstorganisierendes System eingebettet ist, durch wenige<br />
exogene sozioökonomische Schlüsselfaktoren identifiziert und ihre indirekten Wirkungen auf<br />
174 Präferenzen der Subpopulationen für eine bestimmte Region werden vernachlässigt.<br />
175 Dieses kann im obigen Fall gar nicht auftreten, da es nur zwei dynamische Variable, nämlich x(t) und y(t) gibt; Vgl. Weidlich (1992, S.55)<br />
176<br />
Vgl. Haag (1990), Weidlich (1988;1991;1992)<br />
177<br />
Die konfigurellen Übergangsraten entsprechen: w« =Vjj(t)nj(t) exp[u;(t)-Uj(t)] mit Vj;(t)=v0 (t)e _D ij als Mobilitätsfaktor, der von einer zeitabhängigen,<br />
globalen Mobilität und dem Abstand zwischen den Regionen bestimmt wird. Nutzenfunktionen und Mobilitäten werden durch eine<br />
Regressionsanalyse (Methode der kleinsten Quadrate) so bestimmt, dass sich eine optimale Übereinstimmung zwischen w- und den empirischen<br />
w-- ergibt. Dann wurden die regionalen Nutzen gemäß Uj(t)=Kni(t)-oTij 2 (t)+8j bestimmt, wobei die Größe einer Region derart berücksichtigt<br />
wird, dass die Konformitätskraft' K den Agglomerationseffekt wiedergibt, dem ab einer bestimmten Einwohnerzahl der 'Sättigungseffekt'<br />
(die Antikonformitätskraft) entgegenwirkt. Als größenunabhängiges Maß der Attraktivität der Region wird die Präferenzkraft' 5 in Abhängigkeit<br />
von geeignet gewählten sozioökonomischen Schlüsselgrößen Q definiert. Diese Abhängigkeit von exogenen Größen ermöglicht es,<br />
indirekte Ursache-Wirkungs-Beziehungen in selbstorganisierenden Systemen zu finden; Vgl. Weidlich (1991, S.502ff) Für eine ausführliche<br />
Darstellung der empirischen Auswertungen siehe Weidlich(1988)<br />
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