Selbstorganisation M11b.pdf
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"The full effect of the self-organizing forces established unintentionally by the interacting activities<br />
of the agents in the market is composed of two simultaneous but opposed tendencies:<br />
a coordinating one, forcing the s-agents to keep to their shifting corridor...; and a decoordinating<br />
tendency causing the bounds of the corridors to shift due to innovative activities<br />
which in turn seem to be motivated Chiefly by the s-agents' attempt to cope with present or<br />
possible future shifts of the bounds of profitable action" 215 .<br />
5.1.2 <strong>Selbstorganisation</strong> und Prozessinnovationen<br />
Die Modellierung der Entwicklung eines betrachteten Marktes durch Prozessinnovationen und<br />
somit des selbstorganisatorische Wechselspiels zwischen Neuerung und Anpassung wurde in<br />
so genannten Vintage-Modellen versucht, wobei den Selektionsmechanismen im System und<br />
damit der Produzentenseite das hauptsächliche Augenmerk gilt. Die Analogie zur Biologie<br />
liegt nahe, da sie die Evolution eines Systems als offenen, endlosen Prozess sieht, der durch<br />
die Kreation von Vielfalt getrieben wird, wobei letztere ihren Ursprung hauptsächlich in stochastischen<br />
Mechanismen hat 216 . Die Richtung der Evolution äußert sich in einem gewissen<br />
Sinne in der Selektion der überlegenen Typen aus heterogenen Populationen 217 .<br />
Die grundlegende mathematische Struktur der meisten ökonomischen Selektionsmodelle wird<br />
von einer Gleichung beschrieben, die als Replikator-Dynamik bezeichnet wurde:<br />
x^ ist der Anteil einer Spezies i in der betrachteten Population, Ej_ ist auf die Reproduktionsfähigkeit<br />
bezogen, und gibt die durchschnittliche Reproduktionsfähigkeit wieder. Die Häufigkeit<br />
bestimmter Spezies wächst unterschiedlich, je nachdem ob sie über oder unter der<br />
durchschnittlichen Reproduktionsfähigkeit liegt. Betrachtet man konstante E^, so wird eindeutig<br />
die Spezies mit der größten Reproduktionsfähigkeit selektiert. Die interaktive Komplexität<br />
kann einen Schritt weiter in die dynamische Betrachtung miteinbezogen werden, indem man<br />
zusätzliche dynamische Variablen y einführt und zeitverzögerte Werte derselben annimmt, mit<br />
Häufigkeit von Innovationen mit der Anzahl von Firmen außerhalb des Korridors steigt, so erhält man x t+1=(2-a-ß )x t-3x t 2 +xt 3 - ß und schon<br />
hat man eine nichtlineare Gleichung anhand derer je nach Wahl der Parameter verschiedenartige Phänomene aufzeigen kann (siehe deterministisches<br />
Chaos);Vgl. Witt (1985, S.585ff)<br />
215 Witt (1985, S.5839 Das Auftreten von Prozessinnovationen und ihre dekoordinierenden Wirkungen stützen die Behauptung, dass eine simultane<br />
Konvergenz zum Gleichgewicht extrem unwahrscheinlich ist. Der neoklassische Zustand perfekter Koordination wird aus dieser Sichtweise nur<br />
erreicht, wenn einerseits die Differenzierung der Güter und die Vielfalt der Märkte klein genug ist, damit die Agenten simultan einen Zustand<br />
der perfekten Koordination erreichen und andererseits innovative Aktivitäten gar nicht vorhanden sind; Vgl. Witt (1985.S.585) Siehe zu diesen<br />
Fragestellungen auch Alchian (1951).<br />
216 Trotzdem ist die "Analogie nicht ohne weiteres zu ziehen. Siehe hierzu Faber (1990, S.43ff), Schnabl (1990), Matthews(1984)<br />
217 Vgl. hierzu und zum folgendem Silverberg ( 1988, S.534ff)<br />
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