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Selbstorganisation M11b.pdf

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Wie im bisherigen gezeigt wurde, scheinen aus der synergetischen Sicht eine Vielzahl der<br />

inneren wie äußeren -psychischen wie materiellen- Strukturen in der sozio-ökonomischen<br />

Umwelt durch die Interdependenz allen Handelns selbstorganisatorisch entwickelt, aufrechterhalten<br />

und verändert zu werden, ohne dass sie im engeren Sinne einer Optimierungsbedingung<br />

genügten.<br />

Vielmehr wurden sowohl die objektiven Wahlmöglichkeiten als auch die subjektiven Wahrnehmungen<br />

derselben in starkem Maße vom kollektiven Umfeld beeinflusst und im Wechselspiel<br />

von Individuum und Umwelt stabilisiert oder verändert. Durch die wahrscheinlichkeitstheoretische<br />

Formulierung kann auch dem Vorhandensein unvollständiger Information bzw.<br />

der Instabilität von Präferenzen Rechnung getragen, und die Annahme einer Nutzenmaximierung<br />

bei invarianten Präferenzen sowie vollständiger Information ex-ante untergraben werden.<br />

Somit stellt sich die Frage, inwiefern, bzw. ob auch im Wesentlichen ökonomische Prozesse<br />

selbstorganisatorisch ablaufen oder von selbstorganisatorisch erzeugten Phänomenen beeinflusst<br />

werden:<br />

'Nicht-Stadt'- würde mit einer instabilen Lösung korrespondieren, die durch kleinste Fluktuationen in eine Serie von positiven und negativen<br />

Rückkoppelungen übergeht, welche in einem makroskopisch stabileren, von weiteren Fluktuationen bestimmten, Zustand höherer Ordnung endet.<br />

Durch solche Modelle können bei genügender Ausdifferenzierung die möglichen oder, anhand von Mittelwertgleichungen, die wahrscheinlichsten<br />

Auswirkungen z.B. einer Implementierung eines Shopping-Centers oder einer U-Bahn abgeschätzt werden; statt der Optimalität eines<br />

Eingriffs (politischen Handlung) könnten die relativen Vorzüge derselben gegenüber vergleichbaren diskutiert werden, und es könnten anhand<br />

des Modells Preisstrategien entworfen werden, damit eine eingeführte Handlung, Institution o.ä. einen Schwellenwert überschreitet und sich<br />

selbst verstärkt; Vgl. Allen (1984, S.162ff); die Rolle von Schwellenwerten erfährt im Kapitel der Diffusion von Innovationen' eine ausführliche<br />

Betrachtung; allgemein zu synergetischer Stadtgeographie siehe Kilchenmann (1985)<br />

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