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In Book About Us: Erlebnisreisen auf Nord - und Ostsee s.144-151

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Durch acht Decks saust der Fahrstuhl nach oben. Kapitäns-»Musterung« über randlose<br />

Brillengläser hinweg: »Willkommen an Bord! Haben Sie Ticket <strong>und</strong> Pass dabei?« Der Vier-<br />

Streifen-Mann checkt kurz unsere Papiere, die <strong>auf</strong> einem Stapel neben dem Computer<br />

landen. »Tja, dann richten Sie sich mal häuslich ein«, hören wir noch. Spricht’s <strong>und</strong> wendet<br />

sich wieder seinen Geschäften zu. Für »lebende Ladung« ist vor dem Ausl<strong>auf</strong>en wenig Zeit.<br />

fans im café stehblick<br />

Unsere Eignerkabine entpuppt sich als gemütlich: Doppelbett, Ecksofa, Stühle, Kühlschrank,<br />

Video-Musikanlage, Schreibtisch, Kleiderschrank, Bad – <strong>und</strong> Blick durch drei<br />

Fenster nach vorn <strong>auf</strong> bunte Containerstapel. Die Kräne arbeiten immer noch emsig,<br />

greifen Blechkisten <strong>und</strong> packen sie in die Laderäume.<br />

18 Uhr: Abendbrot in der Offiziersmesse. An unserem Tisch noch zwei weitere Passagiere.<br />

»Frachterreise-Fans«, wie sie bekennen. Nach erstem Beschnuppern zwischen<br />

Suppe <strong>und</strong> Steak wird eine Begrüßungsbierr<strong>und</strong>e in der Bar verabredet. Doch es fehlt<br />

an Bier. Trotz Hafenstress rückt der Kapitän einen Karton heraus. Bis zum Ausl<strong>auf</strong>en ist<br />

noch Zeit zum Erzählen. Die Süddeutschen kommen ins Schwärmen: Schiffe <strong>und</strong> Häfen<br />

lassen sie Revue passieren. Welterfahren. Begeistert sind wir von dem modernen (Baujahr<br />

2008 in Korea), großen Schiff, den geräumigen, bestens eingerichteten Kabinen, Pool,<br />

Fitnessraum <strong>und</strong> Sauna.<br />

Pünktlich um 22 Uhr erzittert der Koloss. R<strong>und</strong> 100.000 PS, die einen der stärksten Dieselmotoren<br />

der Welt antreiben, geraten in Bewegung. Von der Brücke aus, dem scherzhaft<br />

genannten »Café Stehblick« – <strong>auf</strong> einem Kreuzfahrer absolute Tabuzone –, verfolgen wir<br />

das Ablegemanöver, 45 Meter über der Elbe. Hier ist man als Passagier hautnah dabei.<br />

Bald verschwimmen die »roten Laternen« von St. Pauli im Kielwasser. Anerkennende<br />

Lotsenworte: »Ganz schöner Kasten, die Vela!« Kurz dar<strong>auf</strong> ist typisches Funkkauderwelsch<br />

zu hören, zum Beispiel: Gretje ist jetzt beim Teufel«; nicht etwa eine Anspielung<br />

<strong>auf</strong> Goethes »Faust«, sondern die Mitteilung, dass der Küstenfrachter Gretje gerade<br />

Teufelsbrück passiert habe. Die Schlepper werfen los <strong>und</strong> drehen ab. Der Riese schleicht<br />

allein weiter.<br />

Ms CMA CGM Vela unbeladen <strong>auf</strong> der werftprobefahrt<br />

daewoo-werft, okpo/Korea<br />

<strong>Nord</strong>see 23

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