In Book About Us: Erlebnisreisen auf Nord - und Ostsee s.144-151
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25 Kubikmeter <strong>Nord</strong>see gurgeln in das Drei-mal-fünf Meter-Becken. Der Zweite Rodel Salas<br />
ist nach seiner vierstündigen Wache schon ganz heiß <strong>auf</strong> Abkühlung. Mit einem kühnen<br />
Fußsprung stürzt er sich in die Fluten. Nur durch einen Sprung zur Seite kann sich sein<br />
Kapitän gerade noch so vor der Wasserbombe in Deckung bringen. Aber dann lässt auch<br />
er sich animieren. Gemeinsam hat man das Gefühl, durch den Skagerrak zu schwimmen,<br />
immer hin <strong>und</strong> her allerdings nur. Auch ein Spaß für alle Besatzungsmitglieder, die das<br />
fröhliche Planschvergnügen wahrnehmen.<br />
Vom Pooldeck wehen verlockende Düfte her<strong>auf</strong>. Cookie Carlos Bautista hat den Grill<br />
angeheizt, denn zum Dinner steht BBQ an oder: ein zünftiges Barbecue. Knusprige<br />
Shrimps, Hühnerkeulen, Würstchen, Steaks <strong>und</strong> Muscheln werben um die Gunst der<br />
hungrigen Mäuler. Die Tische biegen sich unter der Last der Partysalate. Da bedient einen<br />
der Kapitän sogar höchstselbst – aus Spaß an der Freude.<br />
Kapitän Mauritz ruft nach alter Seefahrertradition, weil alle Manöver geglückt sind,<br />
»Besanschot an!«, <strong>und</strong> die Gamle-Dansk-Gläser klirren. Passend dazu rauscht in eleganter<br />
Schräglage an Steuerbord der Kieler Dreimast-Toppsegelschoner Thor Heyerdahl<br />
unter Vollzeug vorbei. Ein Vorgeschmack <strong>auf</strong> die Hanse Sail in Rostock-Warnemünde<br />
am kommenden Wochenende. Zu heißen Boxenklängen toben sich die Männer unterm<br />
Freifallrettungsboot aus.<br />
Als die Sonne geradezu kitschig glutrot in der milden <strong>Nord</strong>see versinkt, haben achtzehn<br />
Mann reinen Tisch gemacht. Dann glühen nur noch die Reste der Grillkohle.<br />
76 <strong>Nord</strong>see<br />
im dunklen loch am »tor zur ostsee«<br />
Sonniges Dienstagmorgenbad vor der jütländischen Ostküste. Die BBQ-Folgen sind<br />
wie weggeblasen.<br />
15 Uhr: voraus ein Filigran, die Brücke über den Großen Belt. Endlose Kolonnen von Fernlastern<br />
rollen über das Stahlband zwischen den <strong>In</strong>seln Seeland <strong>und</strong> Fünen, mit 2.694 Metern<br />
die längste Hängebrücke Europas. 1.320 Lkws wären nötig, um die Ladung der Fitnes<br />
zu transportieren, eine Schlange von r<strong>und</strong> 24 Kilometern! Fitnes fährt auch nach dem<br />
Slogan: »From road to sea« <strong>und</strong> hilft den totalen Kollaps <strong>auf</strong> den Straßen zu vermeiden.<br />
An Backbord inszenieren ein Küstenwachboot <strong>und</strong> ein Marinehubschrauber eine Rettungsübung.<br />
Der Rotor knattert im Luftstand <strong>und</strong> hüllt die beiden Partner in haushohe<br />
Gischtwolken ein, während von oben nach unten ein Mann abgeseilt wird. Frachterunterhaltung<br />
<strong>auf</strong> Dänisch. Bülk<br />
Um 20 Uhr liegt das »Tor zur <strong>Ostsee</strong>«, wie sich Kiel nennt, vor dem Steven. Vom Leuchtfeuer<br />
bringt das orangerote Versetzboot Bülk den Lotsen an Bord: ein redefreudiger<br />
Berliner aus Köpenick, der sich bald begeistert zeigt von »dem schönen Schiff, das sich<br />
optimal fährt«. Ein ehrliches Kompliment von einem Fachmann, der Kapitän Mauritz<br />
bis in den Scheerhafen zwischen der Holtenauer Einfahrt zum <strong>Nord</strong>-<strong>Ostsee</strong>-Kanal <strong>und</strong><br />
dem Tirpitzhafen der Deutschen Marine berät. »Was für ein dunkles Loch«, bemerkt<br />
Mauritz. Doch die geballte Fitnes-Strahlerbatterie hüllt den Liegeplatz in taghelles Licht.<br />
Auch hier wieder Hügel, die von 22 Uhr bis zum nächsten Morgen um 18.000 Tonnen<br />
erhöht werden.