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In Book About Us: Erlebnisreisen auf Nord - und Ostsee s.144-151

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otWEiZEn <strong>und</strong> stabilisatorEn<br />

94 <strong>Nord</strong>see<br />

Hela – 42 Jahre alt<br />

<strong>und</strong> noch kein bisschen müde<br />

»Nie gehört! Wo liegt d a s denn?« Der grün Uniformierte kratzt sich verlegen den Kopf,<br />

denn mit »Vierow« kann er absolut nichts anfangen.<br />

Kapitän Willem Blanck muss schon genauer werden: Vorpommern, Greifswalder Bodden,<br />

Greifswald, Rügen, Strals<strong>und</strong> nennt er eine Reihe von geografischen Koordinaten<br />

für das Ratespiel. Dann endlich geht dem Hamburger Zollbeamten ein Licht <strong>auf</strong>: »Ach,<br />

ja – da oben kommt ihr her!«<br />

24 St<strong>und</strong>en zurück. Über dem kleinen Hafen Vierow liegt eine gelbliche Staubwolke. <strong>In</strong><br />

die Laderäume von zwei Küstenfrachtern prasselt pausenlos Getreide, genauer gesagt:<br />

Brotweizen. Die Luft duftet fast schon nach frischem Weißbrot.<br />

Rechts, knapp über der Kaikante, lese ich den Namen: Hela, darunter als Heimathafen<br />

»Strals<strong>und</strong>«. »Das isser!«, sagt mein Kollege Christian <strong>und</strong> stellt erst mal seinen Rucksack<br />

ab, um sich umzuschauen. Beiderseits der Pier eine landschaftliche Idylle aus Feldern,<br />

Strand, Findlingen <strong>und</strong> Knicks.<br />

gemütlichkeit mit bullaugen<br />

Ein Hüne kommt <strong>auf</strong> uns zu, lächelt <strong>und</strong> streckt die Hand aus: »Ich bin Peter Holtheuer,<br />

der Erste Offizier, willkommen an Bord! Der Kapitän steht da drüben am Heck!« Willem<br />

Blanck ist gleichzeitig Eigner des Frachters, der seinem Namen alle Ehre macht: Die Farbe<br />

glänzt nur so in der Sommersonne. Der Kapitän strahlt. Auch zwei philippinische Matrosen,<br />

die er mit unserem Gepäck in den »Keller« schickt. Ein Deck tiefer nämlich liegen<br />

unsere Kammern, wie man die Kabinen <strong>auf</strong> einem Frachter nennt. Deren in dunklem<br />

Holz gehaltene Gemütlichkeit mit Bullaugen <strong>und</strong> Gardinen überrascht uns. Platz haben<br />

wir jedenfalls genug. Wir hatten Schlimmeres befürchtet bei nur 61 Metern Schiffslänge.<br />

»Dusche <strong>und</strong> Toilette findet ihr gleich nebenan«, instruiert uns der Kapitän, »<strong>und</strong> in einer<br />

St<strong>und</strong>e wollen wir ausl<strong>auf</strong>en.«<br />

Meine Gastgeschenke finden großen Anklang: zwei Strals<strong>und</strong>-Flaggen. Eine Heimathafen-Gösch<br />

für den Bug <strong>und</strong> ein Wimpel für die Brücke. »Jetzt sind wir endlich komplett<br />

ausgerüstet«, freut sich Blanck.<br />

Wie es zum Heimathafen Strals<strong>und</strong> kam, wollen wir wissen. »Nach der Wende erhielt<br />

man problemlos Jungunternehmer- <strong>und</strong> Existenzgründer-Darlehen«, holt der 37-jährige<br />

Blanck aus, »aber wir mussten uns für einen ostdeutschen Hafen entscheiden«. Sein Vater<br />

Klaus, Bruder Bernd mit seiner Beta <strong>und</strong> Willem waren mit ihren Schiffen schon oft am<br />

S<strong>und</strong>, sodass ihnen die Wahl nicht schwerfiel.

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