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In Book About Us: Erlebnisreisen auf Nord - und Ostsee s.144-151

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Doch schon um 14 Uhr sammelt sich eine 30-köpfige Schar um den rührigen Kreuzfahrtleiter.<br />

Der hat zu einem eineinhalbstündigen Spaziergang durchs »Rotlicht-Viertel«<br />

eingeladen, das ausgerechnet im unmittelbaren Umfeld einiger Kirchen liegt.<br />

»Erstaunlich«, gesteht eine Dame etwas verschämt, »wie viele sich das nicht entgehen<br />

lassen wollen, was sie sich allein wahrscheinlich nicht trauen!«<br />

Und was haben »unsere zehn Seniorenmädels« in der Zeit erlebt? Eine atemberaubende<br />

Stadterk<strong>und</strong>ung im Schnelldurchgang zu den kulturellen Highlights. Nur nichts<br />

verpassen ist ihr Motto.<br />

Dazu gehören Rembrandthaus, Van-Gogh-Museum, Schifffahrtsmuseum mit vielen<br />

Live-Exponaten wie Tjalken <strong>und</strong> Dampfern im Hafen, Nemo-Haus mit »Käffchen« <strong>auf</strong><br />

der Dachterrasse <strong>und</strong> weitem Stadtblick, Anne-Frank-Haus, Domplatz, Rijksmuseum<br />

<strong>und</strong> Madame Tussaud.<br />

Zu manchem reicht es nur von außen. »Aber zur Erholung haben wir uns eine Grachtenfahrt<br />

gegönnt«, erfährt man ihre Tageserlebnisse beim landestypischen Abendessen<br />

aus Scheveninger Fischsuppe <strong>und</strong> gebratener Atlantik-Seezunge.<br />

schlaue fietse-fahrer dominieren<br />

Was man sich nicht entgehen lassen sollte, ist eine Radtour. Die bequemen bordeigenen<br />

»Fietse«, zu Deutsch: Fahrräder, fordern gerade dazu <strong>auf</strong>. »Das ist mir zu gefährlich«,<br />

meint jemand, »zu Fuß ist mir lieber!« Wer sich aber anpasst, hat es leichter. Man muss<br />

eigentlich nur den breiten Radwegen <strong>und</strong> Kennzeichnungen folgen, außerdem hat der<br />

Radfahrer fast überall Vorfahrt.<br />

Problematisch ist allerdings, dass auch Mopeds, Motorroller <strong>und</strong> Kleinstwagen zugelassen<br />

sind, die mit bis zu 40 Sachen über die roten Pisten brettern. Alle fahren Rad,<br />

ob bezopfter Rastaman, streng Uniformierter oder »busy« Anzugträger. Das hat seine<br />

Gründe.<br />

Gegen Ende des 19. Jahrh<strong>und</strong>erts ging die Mehrzahl der Amsterdamer zu Fuß zur<br />

Arbeit. Mit der Einführung des Fahrrads konnten sich endlich Tausende den Luxus der<br />

schnelleren <strong>und</strong> bequemeren Fortbewegung leisten. Bis zum Ersten Weltkrieg wimmelte<br />

es in der Stadt nur so von Drahteseln. Überdachte Fahrradständer kamen als öffentliche<br />

Parkplätze <strong>auf</strong>.<br />

Nach dem Zweiten Weltkrieg stieg die Zahl der Fahrräder weiter – bis heute. Auch ihre<br />

Vorrechte. Geradezu elegant, in unseren Augen halsbrecherisch, ist der niederländische<br />

Fahrstil. Man nutzt schlau jede Lücke im Verkehr <strong>und</strong> wedelt gekonnt hindurch. Schon<br />

das Zuschauen macht Spaß. Crashs sind – zum Glück – eher selten, wie man erfährt.<br />

Also muss auch ein »ordentlicher« deutscher Radfahrer keine Angst vor dem kleinen<br />

Abenteuer haben, im Gegenteil. Autofahrer mit ihren raumgreifenden Ansprüchen haben<br />

hier in jeder Hinsicht das Nachsehen.<br />

Und die Crew freut sich <strong>auf</strong> den »Overnight«-Aufenthalt. »Heute Abend gehen wir aus«,<br />

verkündet Lutz, »das müssen wir ausnutzen«. Nicht nur zum Beinevertreten.<br />

Doch schon um vier Uhr dreißig ist die Nacht vorbei. Dann heißt es »Ausl<strong>auf</strong>en ins<br />

Ijsselmeer!«<br />

<strong>Nord</strong>see 31

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