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In Book About Us: Erlebnisreisen auf Nord - und Ostsee s.144-151

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Handschlag. Ein paar Minuten später steigt er <strong>auf</strong> das kleine gelbe Versetzboot an der<br />

knapp über dem Wasser liegenden Seitenpforte. Über die Wellen tänzelnd <strong>und</strong> torkelnd<br />

nimmt es Kurs <strong>auf</strong> das weiß-rote Mutterschiff, das weithin sichtbar in den Farben der<br />

Lotsenflagge H gehalten ist.<br />

Der Felsklotz Helgoland grüßt an Steuerbord im ockerfarbenen Abendlicht, vor dem<br />

sich ein paar zu Anker liegende <strong>und</strong> wartende Frachter als Schattenrisse abzeichnen.<br />

blinde Passagiere<br />

City of Hamburg dampft mit knapp 18 Knoten <strong>und</strong> Kurs 270 Grad <strong>auf</strong> dem Verkehrstrennungsgebiet<br />

»Deutsche Bucht« genau nach Westen. Zunehmend drücken Wind <strong>und</strong> Wellen<br />

gegen die Backbordflanke. Der Frachter spielt Großsegler <strong>und</strong> legt sich nachgebend <strong>auf</strong><br />

die Seite. Die <strong>In</strong>genieure Nicolas Bricout <strong>und</strong> seinen Kollegen Philippe Briand ficht das<br />

nicht an. Ihnen unterstehen zweimal 4.000 Pferdestärken, das Diesel-Doppelherz der<br />

Hamburg. »Obwohl wir mit vier Meter sechzig nur wenig Tiefgang haben«, erklärt der<br />

schwarzgelockte Südfranzose Bricout, »macht uns Seegang wenig aus.«. Schließlich habe<br />

das Schiff Stabilisatoren wie ein Kreuzfahrtschiff. Für Ballastausgleich <strong>und</strong> ruhige Lage<br />

sorgen maximal 2.040 Tonnen Flüssigkeiten<br />

in den Boden- <strong>und</strong> Seitentanks:<br />

See-, Frisch- <strong>und</strong> Technikwasser sowie<br />

Treibstoff. »Von Letzterem verbrauchen<br />

die deutschen Maschinen nur 16 Tonnen<br />

pro Tag«, ergänzt der Bretone Philippe,<br />

»wenn wir mit sechzigprozentiger<br />

Auslastung fahren.<br />

Absturzdrama <strong>auf</strong> dem Bootsdeck:<br />

Verzweifelt strampelt ein Maikäfer<br />

in Rückenlage <strong>und</strong> versucht mit ausgebreiteten<br />

Flügeln zu starten. Anscheinend<br />

ist dem Krabbeltier beim<br />

kräftezehrenden Überflugversuch der <strong>Nord</strong>see die Puste ausgegangen. Erste müde<br />

Kletterversuche unternimmt der putzige Käfer ausgerechnet <strong>auf</strong> dem A-380-Tischmodell<br />

im Besprechungsraum. Wie aus Solidarität hat sich <strong>auf</strong> dem Rettungsboot<br />

ein erschöpftes Taubenpärchen niedergelassen. Unterm Strich sind das drei »Blinde<br />

Passagiere« an Bord.<br />

Flugkünste hingegen demonstriert die »Pollution Control«, ein Ölüberwachungsflugzeug<br />

vom Typ Do 228 der Deutschen Marine. Im Tiefflug kurvt es dröhnend über die Hamburg<br />

<strong>und</strong> dreht dann in Richtung Cuxhaven ab zu seiner Basis <strong>Nord</strong>holz.<br />

Commandant-Kapitän Dupré de Boulois indes bleibt <strong>auf</strong> dem Teppich. Statt Flugübungen<br />

steht, wie jeden Samstag, eine Dienstbesprechung mit seiner Crew an. Heute direkt<br />

vor der heimatlichen Küste. Dazu werden echte Crèpes mit Karamellcreme <strong>und</strong> Sahne<br />

serviert. Von Kadettin Justine Choirat mit k<strong>und</strong>iger Hand hauchzart zubereitet. Auch<br />

einer zukünftigen französischen Kapitänin kann das nicht schaden.<br />

<strong>Nord</strong>see 55

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