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In Book About Us: Erlebnisreisen auf Nord - und Ostsee s.144-151

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<strong>auf</strong> Wiedersehen …<br />

Dreimal dröhnt das gewaltige Dreiklangtyphon der <strong>Nord</strong>lys im März 1994 über den<br />

S<strong>und</strong>. Die Strals<strong>und</strong>er wissen es spätestens jetzt: Heute verlässt der 12.000-Tonner<br />

seine Geburtsstätte für immer. Nach dem traditionellen Flaggenwechsel – Werft- gegen<br />

Landesflagge – soll es losgehen. Am Werftkai <strong>und</strong> an Bord Abschiedsstimmung, Tränen<br />

gar. Weiße Laken werden hüben wie drüben wellenförmig <strong>auf</strong> <strong>und</strong> ab geschwungen. Die<br />

Stewardessen intonieren sogar ein Lied: »Auf Wiedersehen, Strals<strong>und</strong> …« Norwegische<br />

Besatzung <strong>und</strong> Werftpersonal sind sich während der über einjährigen Bauzeit auch<br />

menschlich nähergekommen. Der Schlepper zieht an, die Jungfernfahrt über Kopenhagen,<br />

Hamburg, London, Newcastle <strong>und</strong> Oslo – dort wird der Verkehrsminister noch eine<br />

»offizielle T<strong>auf</strong>e« zelebrieren – nach Stavanger <strong>und</strong> Bergen beginnt.<br />

Ein gutes stück Werbung<br />

<strong>In</strong> den Unterwegshäfen soll das deutsch-norwegische Gemeinschaftsprodukt vorgestellt<br />

werden. Ein gutes Stück Werbung auch für die Strals<strong>und</strong>er Werft. Dann legt das luxuriös<br />

ausgestattete Schiff zu seiner ersten regulären Reise ab: hin <strong>und</strong> zurück r<strong>und</strong> 2.400 Seemeilen<br />

<strong>und</strong> 66 Häfen entlang der norwegischen Küste. <strong>In</strong> Kennerkreisen gilt die Route<br />

schon lange als »die schönste Schiffsreise der Welt«. Sie dauert elf Tage.<br />

Einige norwegische Passagiere wollen es sich nicht nehmen lassen, »ihr« neues Schiff<br />

»nach Hause« zu begleiten. Mit von der jungfräulichen Partie sind auch Vertreter der Werft,<br />

Reederei <strong>und</strong> internationaler Zulieferfirmen. Ein Manager lädt in die Fjordstadt Bergen<br />

ein, »weil es mir in Strals<strong>und</strong> so gut gefallen hat <strong>und</strong> Bergen auch <strong>auf</strong> Rügen liegt«, freut<br />

sich der ältere Herr, dessen Textilprodukte überall an Bord verarbeitet worden sind.<br />

Kapitän Harold Widding, der jeden Gast beim Anbordgehen per Handschlag begrüßt hat,<br />

manövriert seinen 120-Meter-Liner behutsam ins S<strong>und</strong>fahrwasser. Von der gläsernen Brücke<br />

aus schweift sein Blick ein letztes Mal über die Hansestadt. Wetterkulisse: Sonnenschein vor<br />

dunkler Regenwand. Die unermüdlichen Abschiedswinker bleiben langsam als Punkte zurück.<br />

MS <strong>Nord</strong>lys, letztes Schiff einer ungewöhnlichen Dreier-Serie, nimmt Fahrt <strong>auf</strong>.<br />

Die <strong>In</strong>neneinrichtung kann sich sehen lassen. Vor allem ihr maritimes Flair aus nautischen<br />

Accessoires, Leder, Messing <strong>und</strong> viel Holz beeindruckt <strong>und</strong> lässt den Passagier sich<br />

wohlfühlen. Es liegt <strong>auf</strong> der Hand, dass Kunst, Dekor <strong>und</strong> Farben (übrigens bis heute in<br />

unveränderter Qualität) vom <strong>Nord</strong>licht (Aurora Borealis) inspiriert sind.<br />

Im Hurtigrutenmuseum in Stokmarknes wird übrigens der Schiffsgenerationswechsel<br />

eindrucksvoll präsentiert. Auf der kleinen Finnmarken, die an Land steht, ist das besonders<br />

augenfällig.<br />

flugzeugtechnik <strong>auf</strong> der brücke<br />

Mit ruhiger Hand dirigiert Lotse Peter Klotz den Liner aus dem norwegischen Tromsø<br />

zum nächsten Wegpunkt Palmer Ort, Rügens südwestlichster Spitze. Die Hochspannungsleitung<br />

zwischen der <strong>In</strong>sel <strong>und</strong> dem Festland scheint die Antennen zu streifen.<br />

<strong>Nord</strong>see 79

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