30.10.2013 Aufrufe

In Book About Us: Erlebnisreisen auf Nord - und Ostsee s.144-151

In Book About Us: Erlebnisreisen auf Nord - und Ostsee s.144-151

In Book About Us: Erlebnisreisen auf Nord - und Ostsee s.144-151

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Ruppiger Seegang indes hat wenig Chancen bei der Trica. Zwei sechs Meter lange Flossenstabilisatoren<br />

sorgen für weitgehend ruhige Fahrt. Nicht nur vorrangig zum Wohl der<br />

Ladung, sondern auch zur Freude der Crew. Da benehmen sich andere Schiffe neben uns<br />

deutlich anders. Ihr Stampfen oder Rollen ist geradezu mitleiderregend. »Das ist mehr<br />

was für jüngere Leute«, lacht Chief mate Hollander, der mit seiner Frau im Urlaub eine<br />

ehemalige Dorfbäckerei zur Pension ausbaut. Er <strong>und</strong> seine Kollegen freuen sich erst mal<br />

<strong>auf</strong> das »soziale Bier« an der Bar in der Offiziersmesse. Das spendiert der Kapitän am<br />

Sonntag vor dem Mittagessen. Der Koch hat dazu Snacks vorbereitet. »Lecker, lecker!«,<br />

strahlen die Niederländer. Auch Ehefrau <strong>und</strong> Eltern von Steuermann Eric Franke gehören<br />

zur familiären R<strong>und</strong>e.<br />

Pünktlich, nach einem Seetag <strong>und</strong> einer Nacht, kommt am übernächsten Morgen Hanko<br />

in Sicht. Kapitän van Mondfrans dreht den Frachter <strong>auf</strong> dem Teller <strong>und</strong> manövriert ihn<br />

an seinen Liegeplatz. Und das auch noch rückwärts um die Ecke. »Bei diesem ruhigen<br />

Wetter kein Problem«, lächelt der Kapitän entspannt, »vor allem nicht mit zwei Verstellpropellern<br />

<strong>und</strong> je zwei 1.250-kW-Bugstrahlrudern.« Der Lotse schaut zu.<br />

Trica <strong>und</strong> ihre Schwestern Timca, Kraftca <strong>und</strong> Genca bewegen sich wegen ihrer Größe<br />

in diesem Hafen allerdings schon am Limit, meint Michiel. Rapide gewachsen sei nur das<br />

Ladungs<strong>auf</strong>kommen. Das Gelände platzt förmlich aus den Nähten <strong>und</strong> ist zugestellt mit<br />

Lkw-Trailern <strong>und</strong> Neuwagen.<br />

90 <strong>Nord</strong>see<br />

Kollegenbesuch mit fachsimpelei<br />

Gegenüber liegt der RoRo-Frachter Aurora der Rostocker Reederei Scandlines. Ihr<br />

Kapitän Gabriel Moritz nutzt die Liegezeit zu einem Besuch bei seinem Trica-Nachbarn.<br />

Der führt seinen deutschen Kollegen stolz durch das hypermoderne Schiff. Die beiden<br />

kommen ins Fachsimpeln <strong>und</strong> Vergleichen. Zwischen seinem gemütlichen Dampfer aus<br />

den Achtzigern <strong>und</strong> dem 2007er-Neubau lägen Welten, zieht Moritz nach einer Kaffeer<strong>und</strong>e<br />

<strong>auf</strong> der Brücke Bilanz. Seine schon fast nostalgische Aurora behält er dabei liebevoll<br />

im Blick. Ebenso wie die Trica-Fahrer das erste Schiff dieses Namens, ein kleiner<br />

Küstenfrachter aus den fünfziger Jahren. Ihr Bild dient nun als Bildschirmschoner. »Der<br />

damalige Kapitän«, erzählt Michiel<br />

van Mondfrans, »ist hier vor kurzem<br />

mitgefahren. Er war erst skeptisch,<br />

dann aber total begeistert.«<br />

Ich nutze den Nachmittag zu einem<br />

Stadtbummel mit Strand- <strong>und</strong><br />

Waldspaziergang. Plötzlich bimmelt<br />

mein Handy. Am Apparat der Kapitän:<br />

»Wir l<strong>auf</strong>en in 45 Minuten<br />

aus.« Ich stehe bereits am Sicher-<br />

heitszaun hinter dem Trica-Heck.<br />

Zufällig geht der Kapitän eines<br />

Schleppers von Bord <strong>und</strong> schließt<br />

die weitläufige triCa-Brücke überragt<br />

die <strong>Nord</strong>-ostsee-Kanal-Böschung

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!