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In Book About Us: Erlebnisreisen auf Nord - und Ostsee s.144-151

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Kurz vor dem Eindrehen in den Elbe-Hauptstrom passiert das »Traumschiff« von See<br />

kommend. Auch MS Deutschland hat Blaulicht angelegt. Auf ihren Decks drängeln sich<br />

Partygäste <strong>und</strong> winken ausgelassen herüber. Dazwischen wieseln <strong>auf</strong> beängstigenden<br />

Kursen Barkassen <strong>und</strong> R<strong>und</strong>fahrtschiffe, auch sie blau in blau kostümiert.<br />

Noch eine Überraschung vor Hamburgs Nobelvorort Blankenese: Feuerwerkskörper<br />

explodieren am Nachthimmel, den über dem Michel ein sattgelber Vollmond krönt. Auch<br />

im Ostteil des Hafens kracht <strong>und</strong> böllert es in allen Farben <strong>und</strong> Formen. R<strong>und</strong> 100.000<br />

Zuschauer sind, wie der NDR berichtet, dabei. »Was für ein Abschied«, sinniert Kapitän<br />

Mauritz, »das hab ich in über 30 Jahren Fahrtzeit noch nicht erlebt!«. Dann glimmen nur<br />

noch die Radarschirme <strong>und</strong> Überwachungsdisplays. Voraus blinken Leuchttonnen <strong>und</strong><br />

Richtfeuer, ansonsten herrscht tiefschwarze Nacht ringsum.<br />

Gegen zwei Uhr am Morgen scheint querab Cuxhaven eine schwimmende Stadt <strong>auf</strong> Fitnes<br />

zuzuhalten. Die entpuppt sich bald als eine Flotte von Kreuzfahrern mit Kurs Hamburg:<br />

Astor, Columbus, AIDAAura, AIDABlu <strong>und</strong> Mein Schiff. Fitnes nimmt »cool« die Parade<br />

ab. An der Bordwand von letzterem huscht das schwungvoll geschriebene Riesenwort<br />

»Wohlfühlen« vorbei. Das steht zwar nicht außen an der Fitnes dran, ist aber drin. Bei<br />

Elbe I steigt um vier Uhr der Lotse ab. Kurs <strong>Nord</strong>! Abschalten <strong>und</strong> abtauchen! Wozu die<br />

leise vor sich hin grummelnde Hauptmaschine ein Übriges leistet für wohligen Tiefschlaf.<br />

70 <strong>Nord</strong>see<br />

chief mit zweitem standbein<br />

Die <strong>Nord</strong>see am nächsten Morgen. »Meer erleben!«, ist auch ein Kreuzfahrerslogan.<br />

Dieses Meer gibt sich grau in grau, so weit das Auge reicht. Irgendwie typisch, glaubt<br />

man sich bestätigt. Fitnes wiegt sich sanft in der schräg von achtern anl<strong>auf</strong>enden See.<br />

Brückenklönschnack mit dem Dritten bei einem Pott Kaffee. Kapitän Frank Mauritz hockt<br />

in seiner Kommunikationszentrale vor dem PC: »Hausarbeit am Monatsende, da stehen mal<br />

wieder die Abrechnungen an«, sagt er <strong>und</strong> lässt seinen Blick zwischendurch auch mal über<br />

See <strong>und</strong> Navigationsbildschirme schweifen. <strong>In</strong> der Schiffskasse warten US-Dollars zur Auszahlung.<br />

Handgeld für die Crew, die ansonsten ihren Lohn an die Familien überweisen lässt.<br />

Lunchtime. »Chopp, Chopp!«, erinnert der Zweite Rodel Salas ans Mittagessen. Den<br />

Ausdruck verstehen, weil international, alle. Samstags steht wie fast <strong>auf</strong> allen Frachtern<br />

der traditionelle Eintopf <strong>auf</strong> dem Speiseplan, heute Linsensuppe mit Bockwürstchen.<br />

Chief Junelio Gautier berichtet von seinem zweiten Standbein als philippinischer Unternehmer<br />

in Sachen Landwirtschaft, Haus- <strong>und</strong> Möbelbau. Damit unterhält er seine Großfamilie. Es<br />

gebe genügend Helfer, die sich für ihre Appel-<strong>und</strong>-Ei-Handlangerdienste bei ihm verdingen.<br />

Nach dem Essen ist gut ruhen, zumal Wetter, Wochenendbeginn <strong>und</strong> Bordprogramm<br />

wenig Alternativen bieten. Die geschlossene Kammertür signalisiert: Man möchte beim<br />

Nickerchen nicht gestört werden, ansonsten gilt von beidem das Gegenteil.<br />

tea-time untermalt von heißen rhythmen<br />

Kurz nach 15 Uhr klingelt das Telefon: »Tea-time!«, verkündet der Kapitän <strong>und</strong> lädt<br />

zum Munterwerden in sein Office. Von jetzt an täglich wie um 10 Uhr vormittags. Auch

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