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Adolf Hitler - Der letzte Avatar (PDF)

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ohne es zu wissen, sich einer Ausgeburt gegenüber sahen, zu deren Schöpfung sie selbst<br />

beigetragen hatten. Denn das einzig Wirkliche, das sie ihr vermitteln konnten, war ein<br />

grenzenloser Ehrgeiz ohne Macht. Es geschieht meistens so.<br />

Carlos Keller war angesichts der Ereignisse des 5. September verwirrt. Er versuchte eine<br />

Erklärung dafür zu finden, indem er von Marées einer wahren Torheit bezichtigte oder aber<br />

den Grund dafür in seinem Widerwillen, den ihm das Gefängnis während einiger früheren<br />

Aufenthalte dort eingebracht hatte, suchte. Gerade in jenen Tagen sollte er wieder ins<br />

Gefängnis wegen einiger verlorener politischem Prozesse. Als er den Streich ausführte, glaubte<br />

er wohl sich davor retten zu können. Keller rechtfertigte Ibáñez und das Heer, die nichts von<br />

der nazistischen Zusammenrottung gewußt hätten, denn das festgesetzte Datum für das<br />

Auftreten war ja ein anderes gewesen. Er gab alleine Gonzalez von Marées die Schuld für<br />

dieses Mißgeschick. Carlos Keller hat später einen Roman geschrieben, in welchem er auf alle<br />

diese Ereignisse Bezug nimmt, "La locura de Juan Bernales" ("Die Torheit des Juan<br />

Bernales"). Es ist jedoch ein schlechter Roman.<br />

Nach dieser Unterredung war mir klar, daß da nichts mehr zu machen sei. Meinen einmal<br />

gefaßten Entschluß konnte ich aber nicht rückgängig machen, sondern hatte keine andere Wahl<br />

als weiter zu machen. So kam es, daß ich dem Chef, Jorge Gonzalez von Marées geschrieben<br />

habe.<br />

Nach Durchsicht der Presse-Veröffentlichungen jener Tage fand ich, auch in der<br />

Zeitschrift "Vea" ("Sehen Sie") vom 2. August 1939, den Bericht über die Ereignisse, die<br />

Bekanntgabe meines Briefes und die Antwort des Chefs der Sozialistischen Volks-Vorhut.<br />

Diese Briefe gebe ich im Folgenden wieder, genau so wie sie damals erschienen sind:<br />

"Unerwarteter Gesinnungswechsel des sozialistischen Intellektuellen und Freundes von<br />

Barreto. - Briefliche Erklärungen. - Ein Brief von Serrano und eine Antwort des Chefs<br />

der Vanguardia. - Sie haben in allen Kreisen großen Wirbel verursacht.<br />

"Herrn Jorge Gonzalez von Marées.<br />

Hier.<br />

Geehrter Herr,<br />

"Nach einigem Zögern über die Haltung, die ich einnehmen müßte, habe ich mich<br />

entschlossen, Ihnen direkt zu schreiben. Zunächst wollte ich eine Presse-Erklärung abgeben,<br />

doch wegen des Themas hatte ich Schwierigkeiten. Ich möchte meine Haltung Ihnen<br />

gegenüber berichtigen, die sich aus Verständnislosigkeit und fehlendem Scharfblick ergeben<br />

hat, was gerechtfertigt sein mag, da ich kein Politiker bin. Als Schriftsteller und Mensch<br />

bewundere ich bestimmte Persönlichkeiten, glaube nur an den leidenschaftlichen, klugen und<br />

starken Menschen, der zum Wohle der Völker und Nationen zu führen weiß. Die chilenische<br />

Politik, und nicht nur die Chiles, gehen durch eine große Krise der Persönlichkeiten. <strong>Der</strong><br />

Herdentrieb der Massen nimmt alle Anregung, alles Licht, jede persönliche Stimme<br />

verschwindet. Und dies ist keine Grundsatz-Erklärung, die mich in die abgegriffenen<br />

europäischen Widersprüche, die uns nicht gehören, einstufen soll und die vielleicht schon in<br />

fünf Jahren unmodern geworden sind. Ich glaube, daß Amerika (wie Sie auch, wenn ich nicht<br />

irre), nicht mit der Sorge eines dieser westlichen politischen Widersprüche zu leben braucht. Es<br />

muß nur die Politik gemacht werden, die Amerika nützt, und der Mensch muß handeln, ohne<br />

Angst in diese wörtlichen Formeln eingeordnet zu werden. Es gibt nur menschliche<br />

Verhaltensweisen und nur diese sind von Dauer.<br />

"In meinem Leben hatte ich nie die Angewohnheit zögernd und in Widersprüchen zu<br />

reagieren wie ich es vor Ihnen tat; im allgemeinen erkenne ich meine Sympathien mit großer<br />

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