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Adolf Hitler - Der letzte Avatar (PDF)

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Jedoch, wenn Otto Rahn auch recht hatte in Bezug auf den Geist der katharischen Minne<br />

und ihre Gleisa der Liebe, den Gral wie diese Liebe und diese Minne des Paraklet verstehend,<br />

so glaube ich nicht, daß er in Bezug auf den "Parzival" Wolfram von Eschenbachs recht hatte,<br />

weil an keiner Stelle dieses überraschenden und mysteriösen Werkes der Geist einer gleichen<br />

Liebe durchsickert. Sein Gral ist eine Andere Sache. Otto Rahn besaß zu Zeiten seines<br />

"Kreuzzuges gegen den Gral" keine <strong>Hitler</strong>sche Weltanschauung. Und er war ein Feind<br />

Luzifers, den er unter dem gewohnt negativen Aspekt darstellte. In seinem "Luzifers<br />

Hofgesind" hatte er inzwischen eine andere Anschauung angenommen. Ich denke, daß dies im<br />

Tempel von Wewelsburg geschehen ist. In diesem Buch schreibt er, daß er entdeckt habe, daß<br />

Luzifer das Opfer einer großen Verschwörung war. Aber auch so fühlt man, daß er gezwungen<br />

worden war, sich dem äußeren Kampf zu stellen, weil seine Seele der Gleisa der Katharischen<br />

Liebe gehörte. Doch nicht Wolfram. Sein "Parzival" offenbart eine intellektuelle Kontrolle,<br />

eine erkennungsfähige, alchimistische und magische Neigung. Um einen Vergleich zu<br />

gebrauchen, wie bereits in meinem Buch "<strong>Der</strong> Hermetische Kreis" dargelegt, ist es der<br />

Unterschied, der zwischen dem Heiligen oder dem Mystiker und dem Magier besteht, zwischen<br />

einem Hermann Hesse und einem C. G. Jung. Wolfram gehörte zur zweiten Kategorie; er war<br />

ein geborener Krieger. Ein kriegerischer Minnesänger, wie Bertrand de Born. Eines<br />

Esoterischen Krieges.<br />

Wir neigen dazu, die Annahme des englischen Übersetzers des "Parzival", A. T. Hatto, zu<br />

unterstützen, der behauptet hat, daß Kyot niemals existiert hat und nur eine Erfindung<br />

Wolframs war. Wenn es wirklich einen provenzalischen Dichter namens Guiot gegeben haben<br />

sollte, so hat dieser niemals den Gral erwähnt noch etwas über ihn geschrieben. Deswegen<br />

bezieht sich Otto Rahn auf den Verlust der "katharischen" Schriften.<br />

Unserem Verständnis nach fügt sich diese ganze sonderbare Angelegenheit in die Form<br />

des Trobar Clus dieser Minnesänger ein, die ihre Person tarnen möchten, sowie die Botschaft<br />

ihrer Schriften. Hier wird auch noch die kurioseste Behauptung Wolframs eingefügt, daß er ein<br />

Analphabet war, der nicht einmal schreiben konnte und alles von jenem Phantast Kyot, dem<br />

Provenzalen, genommen hatte. Auf diese Weise verbirgt sich noch mehr und seine<br />

Verantwortung für das, was er enthüllen wird, löst sich auf. Es war eine gebräuchliche Taktik<br />

in jenen Tagen, in welcher die Anonymität wichtiger war als die egozentrische Herausstellung.<br />

<strong>Der</strong> Verfasser der "Nibelungen" ist uns auch unbekannt. Und Wolfram will uns weismachen,<br />

daß er ein Niemand ist, ein völliger Ignorant, trotz seiner eindrucksvollen Kenntnisse von<br />

Sprachen, Sitten, Steinen, Kräuter, der Astrologie und sogar der Alchimie. Wenn er nicht<br />

schreiben konnte, so spricht das nicht für eine Unwissenheit seinerseits. Die meisten Könige,<br />

Prinzen und Edelleute konnten nicht schreiben. Schreiben war eine Angelegenheit von<br />

"Technokraten", um es einmal so auszudrücken. Einem jeden sein Handwerk. Das Denken für<br />

den Denker, das Schreiben für den Kalligraphen. Die meisten Liebesbotschaften und -lieder,<br />

sogar die Musik für diese Lieder wurden von anderen komponiert und nicht von dem<br />

Troubadour noch von dem Minnesänger. Sie diktierten sie. Hat vielleicht Alfons der Weise nur<br />

"Die Sieben Abhandlungen" diktiert? Die Adligen konnten, bis vor sehr kurzer Zeit noch, nicht<br />

einmal in unserer chilenischen Welt schreiben. Sie führten nur Krieg, sprachen Recht, lasen die<br />

Messe und dachten manchmal. Wir sagten schon, daß die freiheitlichen Berufe nur Sache der<br />

Plebejer war. Nur das Heer und die Religion wurden gebilligt und waren wohl angesehen. <strong>Der</strong><br />

Adel steuerte Weisheit bei, nicht die Universitäten noch der Lehrkörper; das Blühen des<br />

Lebens der Sippe, das "Gedächtnis des Blutes".<br />

Ich erinnere, als ich noch sehr jung war, hatte ein Präsident hier in Chile den Schriftsteller<br />

Luis Durand, mit eigenem Büro im Präsidentenpalast und einem Gehalt eingestellt, damit<br />

dieser die galanten Briefe für ihn schreiben sollte.<br />

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