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Frauen im österreichischen Asylrecht Wie das ... - Zebra

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Zwangsabtreibungen oder Zwangssterilisationen sind nicht bekannt. Allerdings<br />

ist es möglich, <strong>das</strong>s ein solches Kind keinen Zugang zur Krankenversorgung,<br />

keinen Anspruch auf einen Reisepass und keinen Schulzugang erhält.<br />

Darüber hinaus wurde vom UBAS ein Sachverständigengutachten in Auftrag<br />

gegeben. Dieses Gutachten stellt fest, <strong>das</strong>s die Geburtenkontrollgesetze sich<br />

an alle Bürger Chinas gleichermaßen richten. Die Zugehörigkeit zu einer<br />

Glaubensgemeinschaft spielt darin keine Rolle. Allerdings spielt es eine Rolle<br />

ob diese Glaubensgemeinschaft sich gegen diese Gesetzgebung stellt. Dies<br />

trifft bei der evangelischen Kirche zu. Die Zugehörigen dieser Religion bilden<br />

somit, aufgrund ihrer Ablehnung gegen die „Ein Kind Politik“, einen Zielpunkt<br />

für die chinesischen Behörden. Aber hier spielt es wiederum eine Rolle, ob die<br />

religiöse Gemeinschaft registriert ist oder nicht. Nicht registrierte<br />

Gemeinschaften sind illegal.<br />

Verstösst nun eine Angehörige einer nicht registrierten Religionsgemeinschaft<br />

gegen die Bevölkerungswachstumsgesetze so wird dies als erschwerender<br />

Umstand gewertet. Der Willkür der Behörden sind dann keine Grenzen<br />

gesetzt. Die evangelische Glaubensgemeinschaft ist allerdings registriert.<br />

Die konkreten Maßnahmen der Geburtenkontrolle sind die Nötigung zu<br />

reversiblen empfängnisverhütenden Massnahmen, insbesondere die<br />

Einsetzung von Pessaren. Die Pessare werden zwangsweise eingeführt, aber<br />

auch wieder oft von den Betroffenen entfernt. Entfernt eine Frau nach Geburt<br />

des ersten Kindes <strong>das</strong> Pessar hat sie mit einer Anzeige wegen<br />

Körperverletzung zu rechnen. Kommt es zu einer zweiten Schwangerschaft,<br />

so soll die Abtreibung mehr oder weniger freiwillig unter dem Druck der<br />

Behörden stattfinden. Die betroffene Frau hat die Spitals- und<br />

Operationsgebühren selbst zu bezahlen. Nach der Abtreibung wird sofort die<br />

Zwangssterilisation des Mannes oder der Frau durchgeführt. Abtreibungen<br />

werden bis zum 8. Tag vor dem errechneten Geburtstermin durchgeführt. In<br />

einem Fall hatte eine Mutter, die gerade von der Polizei zwangsweise zur<br />

Abtreibung gebracht wurde, <strong>im</strong> Polizeiwagen <strong>das</strong> Kind zur Welt gebracht. Die<br />

Beamten töteten dieses Kind mit einer Giftspritze noch <strong>im</strong> Wagen.<br />

Ein weiterer dokumentierter Fall, von der Asylwerberin vorgebracht, ereignete<br />

sich nahe der zentralchinesischen Stadt Wuhan. Ein Ehepaar hatte bereits<br />

mehrere Male gegen die „Ein Kind Politik“ verstossen. Bei der vierten<br />

LXII

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