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Verfassungsschutzbericht 2010 - U18

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124 VERFASSUNGSSCHUTZBERICHT BERLIN <strong>2010</strong><br />

Verhältnismäßig hohes<br />

Abstraktionsniveau<br />

Die fünf inhaltlichen<br />

Aspekte der<br />

Militanzdebatte<br />

Weitgehender Konsens<br />

über Notwendigkeit der<br />

Debatte<br />

Viertens entspricht die Schriftform dem verhältnismäßig hohen<br />

Abstraktionsniveau der Beiträge und ermöglicht eine<br />

tiefer gehende Auseinandersetzung auch in Form von Zitaten.<br />

Veröffentlicht wurden die Debattenbeiträge in den Szene-<br />

Zeitschriften INTERIM, radikal, „p.r.i.s.m.a.“ 177 und<br />

„Bauwas!“. „p.r.i.s.m.a.“ und „Bauwas!“ erschienen<br />

<strong>2010</strong> zum ersten Mal. Die Beiträge in<br />

den Zeitschriften befassten sich fast nur mit dem<br />

Thema Gewalt in theoretischer und praktischer<br />

Form. Sie enthielten Bauanleitungen, beispielsweise<br />

für Brandsätze mit Gaskartuschen oder<br />

elektronisch gesteuerte Brandsätze.<br />

Zunächst wurde diskutiert, ob es überhaupt notwendig sei,<br />

die Militanzdebatte wieder aufzunehmen. Weiter befassten<br />

sich die Diskutanten mit der Frage der Gefährdung von<br />

Menschenleben und erörterten technische Details von<br />

„Hilfsmitteln“. Es wurden Bedingungen für Militanz formuliert<br />

und Fragen nach einer möglichen Organisierung zum<br />

Zweck der Gewaltausübung behandelt.<br />

Militanzdebatte als Reaktion auf gesellschaftliche<br />

Diskussion der Brandanschläge auf Autos<br />

Es herrschte <strong>2010</strong> im aktionsorientierten Linksextremismus<br />

weitgehend Konsens darüber, dass das Thema Militanz diskutiert<br />

werden müsse. Eine Gruppe „Bewegung Schwarzer<br />

Phoenix“ 178 setzte das Thema für den 13. Juni auf die Tagesordnung<br />

einer „Autonomen Vollversammlung“ (AVV).<br />

Es wurden zwar Gegenstimmen laut, die davor warnten, das<br />

Thema Gewalt öffentlich zu diskutieren, da dies unnötig sei<br />

176<br />

177<br />

178<br />

„einige aus der ex-(mg)“: „Der Weg von der ‚Hassbrennerei’ zum organisierten<br />

Sozial-Rebellismus. Ein Nachtrag zur Militanzdebatte.“ In:<br />

„radikal“ Nr. 162, Februar <strong>2010</strong>, S. 10.<br />

Die Abkürzung „p.r.i.s.m.a.“ steht für „prima radikales info sammelsurium<br />

militanter aktionen“.<br />

Der autonome Zusammenschluss „Bewegung Schwarzer Phoenix“<br />

(teilweise auch „Bewegung Schwarzer Phönix“ geschrieben) publizierte<br />

bisher auf Szeneportalen und in der INTERIM.

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