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Verfassungsschutzbericht 2010 - U18

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AKTUELLE ENTWICKLUNGEN – RECHTSEXTREMISMUS 57<br />

Mitglieder in der vereinigten rechtsextremistischen Partei<br />

werden. Mit dem Auftauchen neuer Konkurrenten mit explizit<br />

Muslimfeindlicher Ausrichtung wurden den örtlichen<br />

DVU-Mitgliedern Alternativen für ihre weitere politische<br />

Betätigung eröffnet, die außerhalb des für sie wenig attraktiven<br />

Landesverbandes der NPD liegen.<br />

4.2.2 NPD auf Profilsuche<br />

Folgenlose Strategiekommission<br />

Bevor die Fusion mit der DVU alle weiteren Themen in den<br />

Hintergrund drängte, war die Suche nach einem zukunftsfähigen<br />

Profil Ausgangspunkt durchaus heftiger Kontroversen<br />

in der NPD. Dabei standen die Verfechter eines in der Außendarstellung<br />

gemäßigteren Auftretens um den sächsischen<br />

Landesverband der Partei den Anhängern des dezidiert neonazistischen<br />

Parteiflügels gegenüber. 73 Der Wiedereinzug<br />

der sächsischen NPD in den Landtag und der Tod Jürgen<br />

Riegers - eines der prominentesten und einflussreichsten<br />

Vertreter der neonazistischen Parteikreise - stärkten Ende<br />

2009 zunächst das Gewicht des nach außen gemäßigter agierenden<br />

Parteiflügels.<br />

Dessen Positionen bestimmten auch die Erklärungen zur Arbeit<br />

einer Anfang <strong>2010</strong> ins Leben gerufenen Strategiekommission.<br />

Dieses ca. 30-köpfige Gremium, das nur einmal in<br />

der Berliner NPD-Parteizentrale zusammenkam, sollte Vorschläge<br />

für eine neue und vor allem zeitgemäße Vermittlung<br />

der NPD-Programmatik erarbeiten. Der NPD-Vorsitzende<br />

gab sich große Mühe, diese Kommission und deren Ergebnisse<br />

als richtungsweisende Neuerungen in der Parteiarbeit<br />

darzustellen.<br />

Strategiekommission<br />

tagt nur einmal<br />

73<br />

Diese Auseinandersetzung wurde ausgelöst durch den Vorsitzenden der<br />

sächsischen NPD, der in einem Artikel unter der Überschrift „Der sächsische<br />

Weg“ einen „gegenwartsbezogenen und volksnahen Nationalismus“<br />

einforderte. Der Bundesvorsitzende der Partei konterte mit dem<br />

„Deutschen Weg“ und erklärte die „Überwindung des liberalkapitalistischen<br />

Systems“ zum unveränderten Ziel der NPD. Vgl. Senatsverwaltung<br />

für Inneres und Sport: <strong>Verfassungsschutzbericht</strong> 2009,<br />

Berlin <strong>2010</strong>, S. 50.

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