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Verfassungsschutzbericht 2010 - U18

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218 VERFASSUNGSSCHUTZBERICHT BERLIN <strong>2010</strong><br />

„BRDDR“ und somit als Fortbestand einer Diktatur und bestreitet deren<br />

Rechtstaatlichkeit. 336<br />

Aufgrund des eng umrissenen Vereinszwecks spielen ideologische oder<br />

strategische Meinungsverschiedenheiten der HNG-Mitglieder keine große<br />

Rolle. Die HNG hält sich aus politischen Auseinandersetzungen im<br />

rechtsextremistischen Spektrum heraus, um einen „neutralen“ Status zu<br />

wahren und die Vernetzung im Rechtsextremismus zu fördern.<br />

Die HNG geriet <strong>2010</strong> infolge von Durchsuchungsmaßnahmen, die im<br />

September <strong>2010</strong> bei mehreren Aktivisten der Organisation in einigen<br />

Bundesländern, darunter auch Berlin stattfanden, in den Fokus einer<br />

breiteren Öffentlichkeit. Ausgangspunkt der Durchsuchungen waren laut<br />

Bundesministerium des Inneren (BMI) Anhaltspunkte für das Vorliegen<br />

von Verbotsgründen nach § 3 Abs. 1 Satz 1 VereinsG.<br />

In Berlin verfügt die HNG über ein Mitgliederpotential von rund<br />

20 Personen, die sich dem Bericht auf einer rechtsextremistischen Internetseite<br />

zufolge, zu einer Berliner Ortsgruppe zusammengeschlossen<br />

haben sollen. Öffentliche Aktivitäten entfaltet die HNG in Berlin nicht.<br />

Auch in Berliner Haftanstalten werden Rechtsextremisten von der HNG<br />

betreut. Diese Betreuung wird erschwert, da die Publikation der HNG -<br />

die „Nachrichten der HNG“ - in den Berliner Justizvollzugsanstalten<br />

verboten ist und dort beschlagnahmt wird.<br />

4.2.6 Rechtsextremistische Musik<br />

Rechtsextremistische Musik kombiniert rechtsextremistische Texte mit<br />

verschiedenen Musikstilen (u. a. Rock / Hardrock, Liedermacher, Schlager,<br />

Volkslieder). 337 Die Musik-Szene ist seit Mitte der 90er Jahre einer<br />

der dynamischeren Bereiche des Rechtsextremismus. Im strukturarmen<br />

aktionsorientierten Rechtsextremismus stellt sie – und hier besonders<br />

durch die Konzerte und zunehmend auch im Rahmen von Internetforen<br />

und –radios – eine wichtige Kommunikationsplattform dar. Für den Einzelnen<br />

bietet die Mitgliedschaft in einer Band oder die Moderation einer<br />

336<br />

337<br />

Interview mit der Vorsitzenden der HNG vom Dezember 2009 in der „Deutschen<br />

Stimme“ Nr. 12/09, S. 3.<br />

Oft verwendete Schlagwörter wie „Rechtsrock“ oder „Skinhead-Musik“ sind unpräzise,<br />

da sie entweder nur einen kleinen Teil rechtsextremistischer Musik bezeichnen<br />

(Rechtsrock) oder aber mit ihr nicht deckungsgleich sind. Vgl. Senatsverwaltung<br />

für Inneres: Rechtsextremistische Skinheads. Berlin 2003, S. 56 ff und Senatsverwaltung<br />

für Inneres: Rechtsextremistische Musik. Berlin 2007.

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