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Verfassungsschutzbericht 2010 - U18

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58 VERFASSUNGSSCHUTZBERICHT BERLIN <strong>2010</strong><br />

„programmatischer<br />

Dreiklang aus Identität,<br />

Souveränität und<br />

Solidarität“<br />

Was in zwei ganzseitigen Artikeln in den April- und Maiausgaben<br />

des NPD-Presseorgans „Deutsche Stimme“ hierzu<br />

dann veröffentlicht wurde, war allerdings alles andere als<br />

spektakulär. Die NPD solle eine „seriöse Radikalität“ entwickeln.<br />

Zudem solle ein „programmatischer Dreiklang aus<br />

Identität, Souveränität und Solidarität Grundlage der Außenwirkung“<br />

werden, um „ein Magnet einer neuen vereinigten<br />

Rechten“ sein zu können. 74 Bei weiten Teilen der NPD-<br />

Basis stießen diese Worthülsen auf keinerlei Resonanz. Ohne<br />

erkennbaren Diskussionsprozess wurden die Phrasen ihrer<br />

Parteiführung von den meisten NPD-Anhängern schlicht ignoriert.<br />

Kontroverse um<br />

Programm<br />

„Programmparteitag“ ohne Richtungsentscheidung<br />

Vor dem Hintergrund dieser wenig greifbaren Aussagen waren<br />

auch die Erwartungen an den Bundesparteitag der NPD<br />

relativ bescheiden. Nachdem auf dem letztjährigen Parteitag<br />

die komplette Führungsriege der Partei neu gewählt worden<br />

war, standen auch keine konfliktträchtigen Personalentscheidungen<br />

an. Die NPD-Führung erhoffte sich daher von dem<br />

„Programmparteitag“, der am 4. und 5. Juni im oberfränkischen<br />

Bamberg stattfand, ein Zeichen der Geschlossenheit.<br />

Dies sollte trotz aller Bemühungen der Parteispitze jedoch<br />

nicht gelingen. Bereits an der Frage nach der Anwesenheit<br />

von Pressevertretern auf dem Parteitag entzündete sich eine<br />

kontroverse Diskussion. Diese setzte sich bei den Beratungen<br />

zu einem neuen Parteiprogramm fort. Neben einem<br />

kompletten Konkurrenzentwurf des neonazistischen Parteiflügels<br />

wurden mehr als 200 Änderungsanträge zum Programmentwurf<br />

des NPD-Vorstandes eingebracht. Höhepunkt<br />

dieser innerparteilichen Kontroversen war die Ablehnung der<br />

von der Parteispitze vorgeschlagenen Änderung des Namenszusatzes<br />

in „Die soziale Heimatpartei“. Knapp zwei<br />

Drittel der Delegierten votierten in dieser Frage offen gegen<br />

den Vorstand. Anstelle der von der NPD-Führung erhofften<br />

Geschlossenheit prägten die Differenzen zwischen „politik-<br />

74<br />

„Wie bringen wir die NPD nach vorn?“. In: „Deutsche Stimme“ April /<br />

Mai <strong>2010</strong>.

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