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Verfassungsschutzbericht 2010 - U18

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HINTERGRUNDINFORMATIONEN – RECHTSEXTREMISMUS 213<br />

4.2 Aktionsorientierter Rechtsextremismus<br />

4.2.1 Neonazis<br />

Neonationalsozialisten (Neonazis) orientieren sich am historischen Nationalsozialismus,<br />

wie er von der „Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei“<br />

(NSDAP) zwischen 1920 und 1945 vertreten wurde. Wie in<br />

der NSDAP sind auch im Neonazi-Spektrum unterschiedliche ideologische<br />

Strömungen festzustellen. So gibt es Bezüge zum sozialrevolutionären<br />

Flügel innerhalb des Nationalsozialismus und dem damit<br />

verbundenen Antikapitalismus Ernst Röhms und der Gebrüder Strasser.<br />

Allen Versionen des Neonationalsozialismus gemeinsam ist die Glorifizierung<br />

der Führungspersonen des NS-Regimes und die Verharmlosung<br />

der NS-Verbrechen.<br />

Ein Teil der bundesweiten Neonazi-Szene ist in festen Strukturen wie<br />

den so genannten Kameradschaften organisiert, deren Bedeutung in Berlin<br />

nach mehreren Vereinssverboten kontinuierlich abgenommen hat.<br />

Hier sind Neonazis unter dem Dach der „Autonomen Nationalisten“ aktiv<br />

und nehmen unregelmäßig an politischen Aktionen der NPD teil.<br />

4.2.2 Skinheads<br />

Die Subkultur der Skinheads 330 wird oft mit jugendlichem Rechtsextremismus<br />

gleichgesetzt. Dies ist eine unzutreffende Verkürzung, da<br />

die Skinheads zunächst eine jugendliche Subkultur wie die der Punks,<br />

Hippies oder Raver darstellen. Die Skinhead-Subkultur entstand in den<br />

60er Jahren in Großbritannien und orientierte sich hinsichtlich ihrer<br />

Werte und ihres „Outfits“ an einer proletarischen Attitüde. In Deutschland<br />

gibt es Skinheads seit Anfang der 80er Jahre, die größten Szenen<br />

entwickelten sich in Hamburg und Berlin.<br />

Erst im Laufe der Zeit driftete ein Teil der Skinhead-Szene in den<br />

Rechtsextremismus ab.<br />

Die von rechtsextremistischen Skinheads, von denen ein großer Teil nur<br />

ein diffuses rechtsextremistisches Weltbild hat, ausgehende Gefahr besteht<br />

vor allem in ihrer Gewaltbereitschaft. Rechtsextremistische Gewalt<br />

kann allerdings nicht auf die Gewalt der Skinheads reduziert werden.<br />

330<br />

Vgl. Senatsverwaltung für Inneres: Rechtsextremistische Skinheads. Berlin 2003.

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