09.11.2013 Aufrufe

Verfassungsschutzbericht 2010 - U18

Verfassungsschutzbericht 2010 - U18

Verfassungsschutzbericht 2010 - U18

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

54 VERFASSUNGSSCHUTZBERICHT BERLIN <strong>2010</strong><br />

Berliner<br />

Landesvorsitzender<br />

gegen Fusion<br />

NPD verliert<br />

Fraktionsstatus in BVV<br />

Lichtenberg<br />

Fausts. 69 Zugleich formierte sich jedoch eine innerparteiliche<br />

Opposition, die den DVU-Vorsitzenden mit einem Misstrauensvotum<br />

stürzen und den Fusionsprozess stoppen wollte.<br />

Neben den DVU-Landesverbänden von Schleswig-Holstein,<br />

Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen reihte sich auch die<br />

Berliner DVU in die innerparteiliche Opposition ein. Im Anschluss<br />

an ein Treffen Anfang November <strong>2010</strong> in Berlin gaben<br />

die Vorsitzenden dieser vier Landesverbände eine gemeinsame<br />

Erklärung ab, in der sie sich unmissverständlich<br />

gegen die „beabsichtigte Auflösung und die daraus erfolgende<br />

Übernahme der DVU seitens der NPD“ aussprachen.<br />

Vor dem Hintergrund, dass der Berliner DVU-<br />

Landesvorsitzende Torsten Meyer seit 2006 in der Bezirksverordnetenversammlung<br />

von Lichtenberg ein kommunalpolitisches<br />

Mandat der NPD wahrnimmt, kam die Vehemenz,<br />

mit der er die Parteienfusion für die Berliner DVU<br />

ablehnte, vordergründig durchaus überraschend. Die eindeutig<br />

neonazistische Ausrichtung der Berliner NPD und auch<br />

die großen soziokulturellen Unterschiede zwischen den Mitgliedern<br />

der beiden Berliner Landesverbände von NPD und<br />

DVU erschwerten jedoch bereits in der Vergangenheit die<br />

Zusammenarbeit beider Parteien. Zudem dürfte auch persönlicher<br />

Ehrgeiz eine nicht unerhebliche Rolle bei der Ablehnung<br />

der Fusion durch den Berliner Landesverband der DVU<br />

gespielt haben, da von der Berliner NPD offensichtlich noch<br />

nicht einmal erwogen wurde, einen Posten im Landesvorstand<br />

mit einem DVU-Vorstandsmitglied zu besetzen.<br />

Als Folge des Streits um die Fusion trat Meyer am<br />

16. Dezember aus der Lichtenberger NPD-Fraktion aus. Da<br />

er sein kommunal-politisches Mandat behielt, verlor die<br />

NPD in der Lichtenberger BVV den Fraktionsstatus und damit<br />

auch nicht unerhebliche Finanz- und Infrastrukturmittel.<br />

Die Lichtenberger NPD revanchierte sich, indem sie Meyer<br />

verbal attackierte, öffentlich als „Verräter“ bezeichnete und<br />

69<br />

LG München I, AZ. 20 O 14780/10, vom 26.10.<strong>2010</strong>.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!