09.11.2013 Aufrufe

Verfassungsschutzbericht 2010 - U18

Verfassungsschutzbericht 2010 - U18

Verfassungsschutzbericht 2010 - U18

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

82 VERFASSUNGSSCHUTZBERICHT BERLIN <strong>2010</strong><br />

Reduzierung auf<br />

regionale Klientel<br />

Weiterhin hohe<br />

Symbolkraft<br />

Großteil der ehemaligen „Frontbann 24“-Mitglieder zog sich<br />

aus dem organisierten Rechtsextremismus zurück. Viele Anhänger<br />

hatten offenbar nur über legale Strukturen Zugang<br />

zur rechtsextremistischen Szene gefunden. Der Aufbau belastbarer<br />

Strukturen im Netzwerk „Freie Kräfte“ wie beim<br />

„Frontbann 24“ ist seither nicht festzustellen.<br />

Schwindende Popularität eines Szenelokals in<br />

Schöneweide<br />

Eng verbunden mit der verbotenen Kameradschaft „Front-<br />

vor über eine<br />

bann 24“ war der Aufstieg eines Lokals in Niederschöneweide<br />

zum wichtigsten rechtsextremistischen Treffort in<br />

Berlin. Diesen Status konnte es <strong>2010</strong> allerdings nur noch bedingt<br />

halten. Nach wie vor dient das Lokal zwar als Rückzugsraum<br />

für Koordinierungsabsprachen oder zur Pflege<br />

persönlicher Kontakte. Dies beschränkt sich jedoch stark auf<br />

einen Personenkreis aus dem Netzwerk „Freie Kräfte“, der<br />

vor allem aus den östlichen Bezirken der Stadt und angrenzenden<br />

Regionen stammt. Gruppen- und regionenübergreifend<br />

konnte sich das Lokal nicht als Szenetreffort etablieren.<br />

Dies zeigte sich auch in einer <strong>2010</strong> deutlich gesunkenen Besucherfrequenz.<br />

Sogar ein Teil der Stammgäste wich auf andere<br />

Lokalitäten in der Umgebung aus, die nicht ausschließlich<br />

von Rechtsextremisten besucht werden.<br />

Dessen ungeachtet verfügt das Lokal nach wie<br />

hohe Symbolkraft für die gesamte rechtsextremistische Szene<br />

Berlins. Eine Protestkundgebung linker Gruppierungen<br />

wie am 30. April unter Motto „Zum Führer mit Zum Henker<br />

– Nazikneipen dichtmachen!“ und die anhaltenden Forderungen<br />

nach einer Schließung des Lokals im Rahmen öffentlicher<br />

und politischer Debatten führen immer wieder zu Solidarisierungseffekten,<br />

die über die Stammgästeschaft des<br />

Lokals hinausgehen.<br />

Am 26. August forderte die Bezirksverordnetenversammlung<br />

(BVV) Treptow-Köpenick das Bezirksamt auf Antrag aller<br />

Fraktionen (außer der NPD) auf, alle rechtlichen Möglichkeiten<br />

auszuschöpfen, um das Szene-Lokal so schnell wie

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!