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Verfassungsschutzbericht 2010 - U18

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208 VERFASSUNGSSCHUTZBERICHT BERLIN <strong>2010</strong><br />

Dieser Entwicklung trug der zunehmend auch persönlich in die Kritik<br />

geratende Parteivorsitzende Anfang <strong>2010</strong> Rechnung und entschied, in<br />

Fusionsverhandlungen mit der „Nationaldemokratischen Partei Deutschlands“<br />

(NPD) einzutreten. Nach einer Mitgliederbefragung, einem Sonderparteitag<br />

und einer Urabstimmung endeten diese Verhandlungen am<br />

29. Dezember <strong>2010</strong> mit der Auflösung der DVU und deren Verschmelzung<br />

mit der NPD. Begleitet wurde dieser Prozess jedoch von innerparteilichen<br />

Konflikten und gerichtlichen Auseinandersetzungen. 319<br />

In ihrem Parteiprogramm bekannte sich die DVU formal zur freiheitlichen<br />

demokratischen Grundordnung. In der praktischen Arbeit der<br />

Partei spielte diese Programmatik allerdings kaum eine Rolle. Die politisch-ideologischen<br />

Standpunkte, die maßgeblich in der NZ als quasi inoffiziellem<br />

Presseorgan der Partei publiziert wurden, kreisten um die<br />

Themenfelder der vermeintlich einseitigen Vergangenheitsbewältigung<br />

in Deutschland und der Relativierung von Verbrechen der Nationalsozialisten.<br />

Allen offiziellen Bekundungen der DVU zum Trotz bestätigte die<br />

Vereinigung mit der NPD und das damit verbundene Bekenntnis zur neonazistischen<br />

Ideologie dieser Partei die rechtsextremistische Ausrichtung<br />

der DVU.<br />

In Berlin war die DVU schon in den Jahren vor ihrem Aufgehen in der<br />

NPD nicht mehr öffentlich wahrnehmbar. Ein passiver, überalterter Mitgliederstamm,<br />

ein unklares politisches Profil und fehlende finanzielle<br />

Ressourcen hatten den Berliner DVU-Landesverband in den vergangenen<br />

Jahren zunehmend in die Bedeutungslosigkeit gedrängt.<br />

319<br />

Vgl. Aktuelle Entwicklungen „Versuch einer Neustrukturierung der rechtsextremistischen<br />

Parteienlandschaft“, S. 48 ff.

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