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Einfluss von eigener Krebserkrankung und Krankheitserfahrungen ...

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In den folgenden Kapiteln werden die unterschiedlichen psychischen Faktoren sowie Formen der<br />

Krankheitsbewältigung bei Brustkrebs in Form eines Literaturüberblicks dargestellt. Da als<br />

häufigste emotionale Reaktionen bei Krebserkrankten Angst <strong>und</strong> Depression beschrieben sind<br />

<strong>und</strong> diese auch in der vorliegenden Arbeit eine zentrale Rolle spielen, wird darauf in einem<br />

gesonderten Kapitel ausführlich eingegangen.<br />

3.2 Psychische Reaktionen auf die Krebsdiagnose<br />

Brustkrebs kann für die betroffenen Frauen mit einer großen Zahl <strong>von</strong> Belastungen einhergehen,<br />

auf die im folgenden näher eingegangen wird. Nach Rowland <strong>und</strong> Massie (1998) existieren drei<br />

Faktoren, die zur individuellen psychischen Befindlichkeit bzw. Reaktion beitragen: der<br />

soziokulturelle Kontext, psychologische bzw. psychosoziale Faktoren der Patientin <strong>und</strong> ihres<br />

Umfelds sowie medizinische bzw. physische Faktoren. Den Zeitraum zwischen der<br />

Erstkonsultation des Arztes <strong>und</strong> der endgültigen Diagnosestellung <strong>und</strong> Therapieentscheidung<br />

empfinden viele Patientinnen als größten Stress. In dieser diagnostischen Phase muss die<br />

Betroffene ständig versuchen, gegen belastende Angstgefühle vor dem „Ungewissen“<br />

anzukämpfen. Zusätzlich muss sie medizinische Informationen aufnehmen, die ihrerseits wieder<br />

Angst hervorrufen. Einige Frauen sind durch die Erkrankung <strong>und</strong> ihre Lebensbedrohlichkeit<br />

gefühlsmäßig „gelähmt“, dass sie nicht mehr in der Lage sind, Entscheidungen bezüglich des<br />

weiteren Vorgehens <strong>und</strong> der Therapie zu treffen.<br />

Neben emotionalen Reaktionen wie Angst, Depression <strong>und</strong> Wut, auf die zu einem späteren<br />

Zeitpunkt noch genauer eingegangen wird, wird die psychische Befindlichkeit der Erkrankten<br />

durch die Bedrohlichkeit der Veränderungen im alltäglichen Leben (d.h. im körperlichen,<br />

partnerschaftlichen <strong>und</strong> sexuellen Bereich) beeinträchtigt. Hinzu kommt die Besorgnis über<br />

Folgen <strong>und</strong> Nebenwirkungen der medizinischen Behandlung, den Verlust <strong>von</strong> Körperteilen, ein<br />

verändertes Körpergefühl <strong>und</strong> über die Ungewissheit des Krankheitsverlaufs (Progress, Rezidive,<br />

Metastasen).<br />

Eine große Rolle bezüglich der Auswirkungen auf die Psyche spielt die Lebensphase, in der eine<br />

Frau an Brustkrebs erkrankt. Der drohende Verlust <strong>von</strong> Attraktivität <strong>und</strong> Feminität scheint vor<br />

allem für jüngere Frauen ein großes Problem darzustellen, da sie ihre Lebenspläne durchkreuzt<br />

sehen.<br />

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